Samstag, 31. Dezember 2022

 



Mai


Das Gebet, der Kanal allen Segens, 1. Mai

"Und alles, worum Ihr im Gebet bittet und glaubt, das werdet Ihr empfangen."

Matthäus 21:22

Das Gebet ist der Atem der Seele, der Kanal für alle Segnungen.

Wenn die reumütige Seele mit dem Wissen um die Bedürfnisse der Menschheit und mit einem Gefühl der Selbstverachtung ihr Gebet darbringt, sieht Gott ihre Kämpfe, beobachtet ihre Auseinandersetzungen und erkennt ihre Aufrichtigkeit.

Er legt Seinen Finger auf ihren Puls und nimmt jedes Pochen zur Kenntnis. Es gibt kein Gefühl, das sie begeistert, keine Empfindung, die sie aufregt, keinen Kummer, der sie beschattet, keine Sünde, die sie befleckt, keinen Gedanken und keine Absicht, die sie bewegt, von der Er nichts weiß.

Diese Seele wurde um einen unendlichen Preis erkauft und wird mit einer Hingabe geliebt, die unveränderlich ist.

Christus, unser Erlöser hatte körperliche Bedürfnisse, die gestillt und körperliche Müdigkeit, die gelindert werden mußte.

Durch das Gebet zu Seinem Vater wurde Er für die Pflicht und die Prüfung gestärkt. Tag für Tag ging Er Seiner Pflicht nach und versuchte, Seelen zu retten. Sein Herz war voller Mitgefühl für die Müden und Schwerbeladenen. Er verbrachte ganze Nächte im Gebet für die Angefochtenen. Dem Christen wird die Aufforderung gegeben, seine Lasten im Gebet zu Gott zu tragen und sich durch die Stricke des lebendigen Glaubens eng an Christus zu binden.

Der Herr ermächtigt uns zu beten und erklärt, daß Er die Gebete derer erhören wird, die auf Seine unendliche Macht vertrauen. Er wird von denjenigen geehrt werden, die sich Ihm nähern, die treu Seinen Dienst tun.

"Du wirst den in vollkommenem Frieden bewahren, der an Dich denkt; denn er vertraut auf Dich." (Jesaja 26:3)

Der Arm der Allmacht ist ausgestreckt, um uns zu leiten und uns vorwärts zu führen und immer weiter vorwärts.

"Geh vorwärts," sagt der Herr;

"Ich verstehe den Fall, und ich werde Dir Hilfe schicken! Bete weiter. Habe Vertrauen in Mich. Es ist zur Ehre Meines Namens, daß Du bittest, und Du wirst empfangen. Ich werde geehrt werden vor denen, die Dein Versagen kritisch beobachten. Sie werden sehen, wie die Wahrheit glorreich triumphiert. Alles, was Du im Gebet erbittest, wirst Du im Glauben empfangen."

Wahrer Glaube und wahres Gebet - wie stark sie doch sind!




Eine offene Tür zu Gottes Thron, 2. Mai

"Siehe, Ich habe eine offene Tür vor dich gestellt, und niemand kann sie zuschließen."

Offenbarung 3:8

Der wahre Zeuge verkündet:

"Siehe, ich habe eine offene Tür vor Dich gestellt."

Danken wir Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Stimme und lernen wir, zu Ihm zu gehen wie durch eine offene Tür, in dem Glauben, daß wir frei mit unseren Bitten kommen können und daß Er uns hören und antworten wird.

Es ist der lebendige Glaube an Seine Macht, daß Er uns helfen wird, daß wir Kraft erhalten, um die Schlachten des Herrn mit der zuversichtlichen Gewißheit des Sieges zu kämpfen.

Denen, die Gott treu sein wollen, mögen viele Vorrechte der Welt verwehrt werden; ihr Weg mag von den Feinden der Wahrheit versperrt und ihre Arbeit behindert werden; aber es gibt keine Macht, die die Tür der Verständigung zwischen Gott und ihren Herzen schließen kann.

Der Christ selbst kann diese Tür durch Nachsicht mit der Sünde oder durch Ablehnung des himmlischen Lichts versperren.

Er kann seine Ohren vom Hören der Botschaft der Wahrheit abwenden und auf diese Weise die Verbindung zwischen Gott und seinem Herzen unterbrechen.

Jeden Tag haben wir das kostbare Vorrecht, uns mit Christus zu verbinden, der uns eine offene Tür vor Augen gestellt hat. Der ganze Himmel steht uns zur Verfügung.

Wenn wir gehorsame Kinder Gottes sind, können wir täglich aus der Gnade schöpfen. Welche Versuchungen, Prüfungen oder Verfolgungen auch immer auf uns zukommen mögen, wir brauchen uns nicht entmutigen zu lassen.

Weder Menschen noch Satan können die Tür schließen, die Christus für uns geöffnet hat. Wann immer wir versucht werden, müssen wir auf diese offene Tür blicken. Keine Macht kann uns das Licht der Herrlichkeit verbergen, das von der Schwelle des Himmels über die ganze Länge der Leiter, die wir hinaufsteigen sollen, leuchtet; denn der Herr hat uns Kraft in Seiner Kraft, Mut in Seinem Mut, Licht in Seinem Licht gegeben.

Wenn die Mächte der Finsternis überwunden sind, wenn das Licht der Herrlichkeit Gottes die Welt durchflutet, werden wir klarer sehen und verstehen als heute.

Wenn wir nur erkennen würden, daß die Herrlichkeit Gottes um uns herum ist, daß der Himmel der Erde näher ist, als wir annehmen, dann sollten wir einen Himmel in unserem Zuhause haben, während wir uns auf den Himmel droben vorbereiten.


Segen für diejenigen, die bitten, 3. Mai

"Ihr habt nichts, weil Ihr nicht bittet."

Jakobus 4:2

Die Gnade Christi können wir nicht entbehren. Wir brauchen Hilfe von oben, wenn wir den vielfältigen Versuchungen Satans widerstehen und seinen Machenschaften entgehen wollen.

Inmitten der vorherrschenden Finsternis brauchen wir Licht von Gott, um die Schlingen und Fallen des Irrtums aufzudecken, sonst werden wir verstrickt.

Wir sollten die Gelegenheit zum Gebet verbessern, sowohl im Geheimen als auch am Familienaltar. Viele müssen lernen, wie man betet.

Wenn wir dem Herrn in Demut unsere Bedürfnisse mitteilen, legt der Geist selbst Fürbitte für uns ein. Wenn unser Gefühl der Bedürftigkeit uns veranlaßt, unsere Seele vor dem alles durchdringenden Auge der Allmacht zu entblößen, dringen unsere ernsten, glühenden Gebete durch den Vorhang. Unser Glaube beansprucht die Verheißungen Gottes, und Hilfe kommt dann zu uns.

Das Gebet ist sowohl eine Pflicht als auch ein Vorrecht.

Wir brauchen Hilfe, die nur Gott allein geben kann, und diese Hilfe kommt nicht unaufgefordert. Wenn wir zu selbstgerecht sind, um zu spüren, daß wir Gottes Hilfe brauchen, werden wir Seine Hilfe nicht bekommen, wenn wir sie am meisten benötigen.

Wenn wir zu unabhängig und selbstgenügsam sind, um uns täglich durch ernsthaftes Gebet auf die Verdienste eines gekreuzigten und auferstandenen Erlösers zu stützen, werden wir den Versuchungen Satans ausgeliefert sein. Ernstes, aufrichtiges Gebet würde Kraft und Gnade bringen, um den Mächten der Finsternis zu widerstehen.

Gott will segnen. Er ist eher bereit, denen den Heiligen Geist zu geben, die Ihn darum bitten, als Eltern, die ihren Kindern gute Geschenke machen.

Aber viele spüren ihr Bedürfnis nicht. Sie erkennen nicht, daß sie ohne die Hilfe von Jesus nichts tun können.

Mir sind Engel Gottes gezeigt worden, die bereit sind, denen, die ihr Bedürfnis nach göttlicher Kraft spüren, Gnade und Kraft zu geben. Aber diese himmlischen Boten gewähren keine Segnungen, wenn sie nicht darum gebeten werden.

Sie haben auf den Ruf von jenen Herzen gewartet, die nach dem Segen Gottes hungern und dürsten; aber oft haben sie dies vergeblich getan. Es gab zwar gelegentliche Gebete, aber kein ernsthaftes Flehen aus demütigen, zerknirschten Herzen.

Diejenigen, die den Segen des Herrn empfangen wollen, müssen sich selbst den Weg bereiten, durch Bekenntnis der Sünde, durch Demütigung vor Gott, durch wahre Reue und durch den Glauben an die Verdienste des Blutes Christi.



Lernen, wie man betet, 4. Mai

"Herr, lehre uns beten."

Lukas 11:1

Christus hat das "Vaterunser" nicht gegeben, damit die Menschen es als eine Art Formel nachsprechen. Er gab es als ein Beispiel dafür, wie unsere Gebete sein sollten - einfach, ernsthaft und umfassend.

Viele Gebete werden ohne Glauben gesprochen.

Es wird eine bestimmte Form von Worten verwendet, aber es gibt keine wirkliche Eindringlichkeit. Diese Gebete sind zweifelhaft, zögernd; sie bringen demjenigen, der sie vorbringt, keine Erleichterung und den anderen keinen Trost oder Hoffnung.

Es wird zwar die Form des Gebets verwendet, aber es fehlt der Geist, der zeigt, daß der Bittsteller seine Not nicht spürt.

Lerne, kurz und direkt zu beten und um genau das zu bitten, was du brauchst.

Lerne, laut zu beten, wo nur Gott Dich hören kann. Bringe keine vorgetäuschten Gebete vor, sondern ernste, gefühlvolle Bitten, die den Hunger der Seele nach dem Brot des Lebens zum Ausdruck bringen.

Wenn wir mehr im Verborgenen beten würden, könnten wir auch in der Öffentlichkeit klüger beten. Diese zweifelhaften, zögernden Gebete würden aufhören. Und wenn wir uns mit unseren Brüdern im öffentlichen Gottesdienst versammeln, könnten wir zum Interesse der Versammlung beitragen, denn wir würden etwas von der Atmosphäre des Himmels mitbringen, und unser Gottesdienst wäre eine Realität und nicht nur eine Form.

Wenn die Seele im stillen Kämmerlein und bei der Erledigung der Tagesgeschäfte nicht ins Gebet vertieft ist, wird sich das in der Gebetsversammlung zeigen. Das Leben der Seele hängt von der gewohnheitsmäßigen Gemeinschaft mit Gott ab.

Ihre Bedürfnisse werden bekannt, und das Herz ist offen, um neue Segnungen zu empfangen. Dankbarkeit fließt von unverstellten Lippen; und die Erfrischung, die man von Jesus empfängt, zeigt sich in Worten, in Taten aktiver Wohltätigkeit und in öffentlicher Hingabe.

Im Herzen ist die Liebe zu Jesus vorhanden; und wo Liebe vorhanden ist, wird sie nicht unterdrückt, sondern drückt sich aus. Das geheime Gebet stützt dieses innere Leben. Ein Herz, das Gott liebt, wird sich danach sehnen, mit Ihm im Zwiegespräch zu sein, und wird sich in heiligem Vertrauen auf Ihn stützen. Laßt uns lernen mit Verstand zu beten, indem wir unsere Bitten mit Klarheit und Genauigkeit ausdrücken. Wir wollen so beten, als ob wir es ernst meinen.

"Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist." (Jakobus 5:16)



Suchet Gott von ganzem Herzen, 5. Mai

"Kehrt um zum festen Halt, Ihr Gefangenen der Hoffnung;
noch heute verkünde Ich, daß Ich Dir das Doppelte geben will."

Sacharja 9:2

Wir müssen unser Gemüt dazu erziehen, die reichen Verheißungen Christi festzuhalten und zu bewahren.

Der Herr Jesus weiß, daß es uns nicht möglich ist, den vielen Versuchungen Satans zu widerstehen, außer wenn wir göttliche Kraft haben, die uns von Gott gegeben wird.

Er weiß sehr wohl, daß wir in unserer eigenen menschlichen Kraft mit Sicherheit versagen würden. Deshalb sind alle Vorkehrungen getroffen worden, damit wir in jeder Not und Prüfung zur Festung fliehen können.

Wir haben das Wort der Verheißung von Lippen, die nicht lügen werden. Wir müssen persönlich den Glauben hegen, daß wir von Ihm das empfangen, was Er verheißen hat.

Gott wird für uns alles sein, was wir Ihn sein lassen.

Unsere trägen, halbherzigen Gebete werden uns nichts vom Himmel bescheren.

Oh, wir müssen unseren Bitten Nachdruck verleihen! Bitte im Glauben, warte im Glauben, empfange im Glauben, freue Dich in der Hoffnung, denn jeder, der sucht, findet.

Sei ernsthaft in dieser Sache. Suche Gott von ganzem Herzen.

Die Menschen setzen alles, was sie in zeitlichen Dingen unternehmen, mit Seele und Ernst um, bis ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt sind.

Lerne mit großem Ernst das Handwerk, den reichen Segen zu suchen, den Gott verheißen hat, und mit ausdauerndem, entschlossenem Bemühen wirst Du Sein Licht und Seine Wahrheit und Seine reiche Gnade erhalten. Rufe mit Aufrichtigkeit und mit Seelenhunger nach Gott. Ringe mit den himmlischen Mächten, bis Du den Sieg davon trägst.

Lege Dein ganzes Wesen in die Hände des Herrn, Seele, Körper und Geist, und beschließe, Sein liebevoller, Ihm geweihter Mitarbeiter zu sein, bewegt von Seinem Willen, gelenkt von Seinem Verstand, durchdrungen von Seinem Geist. Sage Jesus mit aufrichtigem Herzen, was Du Dir wünschst. Es ist nicht nötig, eine lange Zwiesprache mit Gott zu führen oder Ihm eine Predigt zu halten, sondern sage mit einem Herzen voller Schmerz über Deine Sünden:

"Rette mich, Herr, oder ich gehe zugrunde."

Für solche Seelen gibt es Hoffnung. Sie werden suchen, sie werden bitten, sie werden anklopfen, und sie werden finden. Wenn Jesus die Last der Sünde, die die Seele erdrückt, weggenommen hat, wirst Du die Glückseligkeit des Friedens Christi erfahren.




Sieg durch Wachsamkeit, 6. Mai

"Wacht und betet, damit Ihr nicht in Versuchung geratet."

Markus 14:38

Versuchungen mögen überall um Dich herum sein, aber Du bist sicher, solange Du Dich nicht auf sie einläßt. Viele von uns werden von Satan überwältigt, weil wir direkt in die Versuchung laufen.

Es ist Deine Aufgabe, Dich von allem und jedem fernzuhalten, was dazu neigt, Dich von Deinen Pflichten abzulenken und Deinen Geist von Gott fernzuhalten.

Wenn Du gezwungen bist, in der Gesellschaft von Menschen zu sein, die böse sind, bist Du nicht verpflichtet, in ihre Bösartigkeit einzutreten oder Dich an ihr zu beteiligen.

Durch Gebet und Wachsamkeit kannst Du von dem Bösen, das sich um Dich herum offenbart, unbefleckt bleiben. "Wachet und betet!" ist eine Aufforderung, die in der Heiligen Schrift oft wiederholt wird. Im Leben derer, die diese Aufforderung befolgen, wird eine Grundstimmung der Freude herrschen, die alle segnen wird, mit denen sie in Berührung kommen.

Diejenigen, die sauer und mürrisch sind, werden lieblich und sanftmütig und die Stolzen werden bescheiden und demütig werden.

Ein Mensch kann kein glücklicher Christ sein, wenn er nicht ein wachsamer Christ ist.

Wer überwindet, muß auf der Hut sein; denn mit weltlichen Verstrickungen, Irrtümern und Aberglauben versucht Satan, die Nachfolger Christi von ihm abzulenken und ihren Geist mit seinen Machenschaften zu beschäftigen.

Es genügt nicht, daß wir offensichtliche Schwierigkeiten und gefährliche, widersprüchliche Schritte vermeiden. Wir müssen nahe an der Seite Christi bleiben und den Weg der Selbstverleugnung und Selbstaufopferung gehen.

Wir dürfen nicht zulassen, daß unsere geistlichen Wahrnehmungen durch einen starken, entschlossenen Willen verblendet werden, wie es oft der Fall ist. Um die Machenschaften Satans zu erkennen und seinen unerwarteten Angriffen zu widerstehen, müssen wir die Gnade Christi und die Vermittlung Seines Geistes haben.

Gottes Wort warnt uns, daß wir viele Feinde haben werden, nicht offen und sichtbar, aber Feinde, die mit sanften Worten und schönen Reden kommen um wenn möglich sogar die Auserwählten zu verführen. Auf diese Weise kommt Satan daher.

Und wenn es ihm gefällt, geht er umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Der Wille des Menschen ist ebenso oft auf der Seite des Feindes wie auf der Seite des Herrn, wenn er nicht dem Willen Gottes unterworfen ist.

Darum wachet zum Gebet; wachet und betet allezeit.




Demütiges, ausdauerndes Gebet, 7. Mai

"Elia war ein Mensch gleich wie wir; und er betete ein Gebet, daß es nicht regnen sollte, und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monate. Und er betete abermals, und der Himmel gab den Regen, und die Erde brachte ihre Frucht."

Jakobus 5:17+18

Aus der Erfahrung von Elia können wir wichtige Lehren ziehen. Als er auf dem Berg Karmel um Regen betete, wurde sein Glaube auf die Probe gestellt, aber er blieb standhaft und trug Gott seine Bitte vor. Der Diener wachte, während Elia betete. Sechsmal kehrte er von der Wache zurück und sagte: "Da ist nichts, keine Wolke, kein Zeichen von Regen."

Aber der Prophet gab nicht entmutigt auf. Er überprüfte immer wieder sein Leben, um zu sehen, wo er versäumt hatte, Gott zu ehren.

Als er sein Herz untersuchte, schien er immer unbedeutender zu werden, sowohl in seiner eigenen Wertschätzung als auch in den Augen Gottes.

Es schien ihm, daß er nichts war und daß Gott alles war; und als er den Punkt erreichte, sich selbst aufzugeben, während er sich an den Erlöser als seine einzige Kraft und Gerechtigkeit klammerte, kam die Antwort. Der Diener erschien und sagte:

"Siehe, eine kleine Wolke ist aus dem Meer aufgestiegen, gleich einer Menschenhand."
(1. Könige 18:44)

Wir haben einen Gott, dessen Ohr für unsere Bitten nicht verschlossen ist; und wenn wir Sein Wort unter Beweis stellen, wird Er unseren Glauben ehren.

Er möchte, daß alle unsere Interessen mit Seinen Interessen verwoben sind, und dann kann Er uns sicher segnen; denn wir werden uns dann nicht selbst rühmen, wenn der Segen uns gehört, sondern Gott das ganze Lob zukommen lassen.

Gott erhört unsere Gebete nicht immer gleich beim ersten Mal, wenn wir Ihn anrufen; denn würde Er das tun, könnten wir annehmen, daß wir ein Recht auf alle Segnungen und Wohltaten hätten, die Er uns gewährt.

Anstatt unser Herz zu prüfen, ob wir etwas Böses getan oder einer Sünde nachgegeben haben, würden wir nachlässig werden und unsere Abhängigkeit von Ihm nicht erkennen.

Elia demütigte sich selbst, bis er in einem Zustand war, in dem er den Ruhm nicht für sich selber beanspruchen wollte.

Das ist die Bedingung, unter der der Herr das Gebet erhört, denn dann werden wir Ihn preisen.

Gott allein ist es wert, verherrlicht zu werden.




Warten auf Gottes Antwort, 8. Mai

"Es ist gut, daß ein Mensch sowohl hofft als auch still auf das Heil des Herrn wartet."

Klagelieder 3:26

Es gibt in der Heiligen Schrift wertvolle Verheißungen für diejenigen, die auf den Herrn warten. Wir alle wünschen uns eine sofortige Antwort auf unsere Gebete, und wir sind versucht, entmutigt zu werden, wenn unser Gebet nicht sofort erhört wird.

Meine Erfahrung hat mich jedoch gelehrt, daß dies ein großer Fehler ist. Die Verzögerung ist zu unserem besonderen Vorteil.

Unser Glaube hat die Chance, geprüft zu werden, ob er wahrhaftig und aufrichtig ist, oder ob er sich wie die Wellen des Meeres verändert.

Wir müssen uns mit den starken Stricken des Glaubens und der Liebe an den Altar binden und die Geduld ihr vollkommenes Werk tun lassen. Der Glaube wird durch ständiges Üben gestärkt.

Wir müssen mehr und im Glauben beten. Wir dürfen nicht beten und dann weglaufen, als hätten wir Angst, eine Antwort zu erhalten.

Gott wird uns nicht verhöhnen. Er wird antworten, wenn wir auf das Gebet achten, wenn wir glauben, daß wir das erhalten, worum wir bitten, und wenn wir im Glauben bleiben und niemals die Geduld im Glauben verlieren.

Das ist Wachsamkeit im Gebet. Wir bewahren das Gebet des Glaubens mit Erwartung und Hoffnung. Wir müssen es mit Zuversicht umschließen und nicht ungläubig, sondern gläubig sein.

Das inbrünstige Gebet des Gerechten geht nie verloren.

Die Antwort mag nicht so kommen, wie wir sie erwartet haben, aber sie wird kommen, denn Gottes Wort ist zugesagt. Wir brauchen ein ruhiges Warten auf Gott. Das ist unbedingt notwendig.

Es ist nicht der Lärm und die Geschäftigkeit, die wir in der Welt machen, die unsere Nützlichkeit beweisen.

Seht, wie leise Gott wirkt! Diejenigen, die mit Gott arbeiten wollen, brauchen jeden Tag Seinen Geist. Sie müssen in Sanftmut und Demut des Geistes wandeln und arbeiten, ohne danach zu streben, außergewöhnliche Dinge zu vollbringen, und sich damit begnügen, die vor ihnen liegende Arbeit zu tun und sie treu auszuführen.

Die Menschen mögen ihre Bemühungen nicht sehen oder würdigen, aber die Namen dieser treuen Kinder Gottes sind im Himmel unter seinen edelsten Arbeitern aufgeschrieben, die Seine Saat ausstreuen im Hinblick auf eine herrliche Ernte.

Wartet auf den Herrn, nicht in ängstlicher Sorge, sondern in unerschrockenem Glauben und unerschütterlichem Vertrauen.




Denkmäler in den Hallen der Erinnerung, 9. Mai

"Da nahm Samuel einen Stein und setzte ihn zwischen Mizpa und Sen und gab ihm den Namen Eben-Ezer und sprach: Bis hierher hat uns der HERR geholfen."

1. Samuel 7:12

Der kleinste Segen, den wir selbst empfangen, ist eine größere Ermutigung für uns als die Lektüre biographischer Werke über den Glauben und die Erfahrungen bekannter Männer Gottes.

Das, was wir selbst an Segnungen Gottes durch Seine gnädigen Verheißungen erfahren haben, können wir in den Hallen des Gedächtnisses aufhängen, und ob wir reich oder arm, gelehrt oder ungebildet sind, wir können diese Zeichen der Liebe Gottes ansehen und betrachten.

Jedes Zeichen von Gottes Fürsorge und Güte und Barmherzigkeit sollte als unvergängliches Andenken in den Hallen der Erinnerung aufgehängt werden.

Gott möchte, daß Seine Liebe, Seine Verheißungen, auf die Tafeln des Geistes geschrieben werden.

Hüte die kostbaren Offenbarungen Gottes, damit nicht ein Buchstabe ausgelöscht oder verdunkelt wird.

Wenn Israel nach dem Auszug aus Ägypten besondere Siege errang, wurden Gedenktafeln für diese Siege aufbewahrt. Mose und Josua wurde von Gott befohlen, dies zu tun, um Gedenkstätten zu errichten. Als die Israeliten einen besonderen Sieg über die Philister errungen hatten, ließ Samuel einen Gedenkstein aufstellen und nannte ihn Ebenezer, indem er sagte:

"Bis hierher hat uns der Herr geholfen."

Können wir nicht im Blick auf die Vergangenheit auf neue Prüfungen und zunehmende Schwierigkeiten, sogar auf Bedrängnisse, Entbehrungen und Verluste blicken und nicht bestürzt sein, sondern auf die Vergangenheit schauen und sagen:

"Bis hierher hat uns der Herr geholfen. Ich will ihm die Bewahrung meiner Seele anvertrauen als einem treuen Schöpfer. Er wird das, was ich Ihm anvertraut habe, bis zu jenem Tag bewahren."

Laßt uns auf die monumentalen Säulen schauen, die uns daran erinnern, was der Herr getan hat, um uns zu trösten und uns vor der Hand des Zerstörers zu bewahren. Laßt uns all die zärtliche Barmherzigkeit, die Gott uns erwiesen hat, im Gedächtnis behalten - die Tränen, die Er abgewischt hat, die Schmerzen, die Er gelindert hat, die Ängste, die Er zerstreut hat, die Bedürfnisse, die Er gestillt hat, die Segnungen, die Er uns geschenkt hat, um uns für alles zu stärken, was uns auf dem Rest unserer Pilgerreise bevorsteht.



Auf dem Berg vor Gott, 10. Mai

"Und er sprach: Geht hinaus und tretet auf den Berg vor den Herrn!"

1. Könige 19:11

Dieses Gebot gilt für jeden von uns, der auf seine Entmutigungen schaut und über seine Schwächen trauert und der Welt ein Beispiel des Mißtrauens gegenüber Gott gibt, indem er sich weigert, aufzuschauen und zu leben.

Du gefällst dem Feind Gottes und des Menschen, indem Du Dich in der Höhle der Finsternis aufhältst, wo kein Strahl des Lichtes des Lebens hinfällt. Ich möchte meine Stimme für Jesus erheben und sagen:

"Wer an Ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern ewiges Leben haben!"

Geh im Glauben aus der Höhle heraus. Schau auf Jesus, Deinen Beistand. Sieh auf das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt wegnimmt. Blicke auf Dein Sühneopfer das am Kreuz erhöht wurde, der Unschuldige, der für die Schuldigen starb. Seine Selbsthingabe war voll und reichlich. Nichts hat gefehlt. Es war in der Tat eine vollständige und umfassende Sühne, die geleistet wurde.

Warum also durch Worte und Beispiele andeuten, daß Christus umsonst für Dich gestorben ist?

Nach der Bekundung der Liebe, die ohnegleichen war, sagst Du mit Deinen Worten des Zweifels und der traurigen Entmutigung:

"Er liebt mich nicht. Er wird mir nicht verzeihen. Meine Sünden sind zu schwer, um durch das Blut Jesu geheilt zu werden. Das Opfer ist nicht wertvoll genug, um die Schuld zu begleichen, die ich für die Rettung meiner Seele habe."

Wenn Männer und Frauen nur sehen und erkennen könnten, wie ihr Unglaube und ihr klägliches Murren Satan verherrlichen und ihm Ehre geben, während sie Jesus Christus in Seinem Werk sie ganz und gar von aller Sünde zu erlösen, Seiner Ehre berauben!

Laßt uns aus der Höhle der Finsternis heraustreten.

Laßt uns unseren Verstand schulen, um zu erkennen, was Jesus für uns bedeutet.

Laßt uns unseren Geist erziehen, um auf dem Berg vor Gott im Glauben zu stehen, stark in Gott unter jeder Versuchung.

Auf dem Berg werden wir die richtigen Ansichten über Jesus haben.

Satan wird nicht die Macht haben, seinen höllischen Schatten zwischen unsere Seelen und Jesus zu werfen, unsere Sicht auf Jesus zu verdunkeln, Ihn zu verfälschen und unsere Herzen zu einem grausamen Unglauben an Seine Güte, Sein Erbarmen und Seine Liebe, mit der Er uns geliebt hat, zu ermutigen.



Gottes Gesetz als Schutzwall, 11. Mai

"Selig sind, die unbefleckt sind auf dem Wege und wandeln im Gesetz des Herrn."

Psalm 119:1

Gott, der große Lenker des Universums, hat alles unter ein Gesetz gestellt. Die winzige Blume und die hoch aufragende Eiche, das Sandkorn und der mächtige Ozean, Sonnenschein und Regenschauer, Wind und Regen, alles gehorcht den Gesetzen der Natur.

Aber der Mensch ist unter ein höheres Gesetz gestellt worden. Ihm wurde ein Verstand gegeben, um zu sehen, und ein Gewissen, um die mächtigen Forderungen von Gottes großem sittlichen Gesetz zu fühlen, dem Ausdruck dessen, was Er sich von Seinen Kindern wünscht, wie sie sein sollen.

Gott hat Seinen Willen so deutlich kundgetan, daß niemand dem Irrtum zu unterliegen braucht.

Er möchte, daß alle ein richtiges Verständnis von Seinem Gesetz haben, daß sie die Kraft Seiner Grundsätze spüren, denn es geht um ihre ewigen Interessen.

Wer die weitreichenden Ansprüche von Gottes Gesetz versteht, kann etwas von der Abscheulichkeit der Sünde begreifen.

Und je höher seine Vorstellungen von den Forderungen Gottes sind, desto größer wird seine Dankbarkeit für die ihm gewährte Vergebung sein. Aus eigener Kraft kann der Sünder die Forderungen Gottes nicht erfüllen.

Er muß denjenigen um Hilfe bitten, der das Lösegeld für ihn bezahlt hat. Christus ist unsere Hoffnung. Diejenigen, die auf Ihn vertrauen, werden gereinigt.

Die Gnade Christi und die Regierung Gottes wirken in vollkommener Eintracht zusammen. Als Jesus zum Stellvertreter des Menschen wurde, begegneten sich Barmherzigkeit und Wahrheit, und Gerechtigkeit und Frieden küßten sich.

Das Kreuz von Golgatha zeugt von den hohen Ansprüchen des Gesetzes Gottes. Das Gesetz der zehn Gebote ist nicht so sehr von der Verbotsseite als vielmehr von der Gnadenseite her zu betrachten.

Die Untersagungen sind die sichere Garantie für das Glück des Gehorsams.

Wenn wir sie in Christus annehmen, bewirken sie in uns die Reinheit des Charakters, was uns in ewigen Zeiten Freude bringen wird.

Für den Gehorsamen ist es ein Schutzwall.

Wir sehen darin die Güte Gottes, der den Menschen die unveränderlichen Grundsätze der Gerechtigkeit offenbart und sie vor den Übeln zu bewahren sucht, die aus Übertretungen erwachsen.




Eine vollständige Lebensregel, 12. Mai

"Und der Tempel Gottes wurde geöffnet im Himmel,
und man sah in Seinem Tempel die Lade Seines Bundes."

Offenbarung 11:19

Unser Erlöser bezeugt:

"Siehe, ich habe eine offene Tür vor Dich gestellt, und niemand kann sie zuschließen."
(Offenbarung 3:8)

Wir können durch diese offene Tür in den Tempel Gottes blicken und sehen das königliche Gesetz, das in der Bundeslade aufbewahrt wird.

Durch diese offene Tür scheint das Licht dieses heiligen, gerechten und guten Gesetzes und zeigt dem Menschen den wahren Maßstab der Gerechtigkeit, damit er bei der Bildung eines Charakters, der den Anforderungen Gottes entspricht, keinen Fehler macht.

Die Sünde wird durch dieses Gesetz verurteilt; wir müssen sie ablegen. Stolz und Selbstsucht können keinen Platz in unserem Charakter finden, ohne den zu verdrängen, der sanftmütig und von Herzen demütig war.

Das Gesetz Gottes ist der Maßstab, an dem der Charakter zu prüfen ist.

Wenn wir einen Maßstab aufstellen, der uns gefällt, und versuchen, einem selbst erfundenen Meßwert zu folgen, werden wir völlig scheitern, wenn wir uns am Ende den Himmel sichern wollen.

Der Verstand muß dem königlichen Gesetz der Freiheit Gehorsam leisten, dem Gesetz, das der Geist Gottes dem Herzen einprägt und dem Verstand deutlich macht. Die Vertreibung der Sünde muß ein Werk der Seele selbst sein, indem sie ihre edelsten Kräfte zur Geltung bringt.

Die einzige Freiheit, die ein menschlicher begrenzter Wille genießen kann, besteht darin, mit dem Willen Gottes in Einklang zu kommen und die Bedingungen zu erfüllen, die den Menschen zu einem Teilhaber der göttlichen Natur machen.

Das am Sinai gegebene Gesetz Gottes ist ein Abbild des Geistes und des Willens des unendlichen Gottes. Es wird von den heiligen Engeln ehrfürchtig verehrt.

Der Gehorsam gegenüber seinen Forderungen wird den christlichen Charakter vervollkommnen und den Menschen durch Christus in den Zustand wie vor dem Sündenfall zurückversetzen.

Die Sünden, die im Gesetz verboten sind, können im Himmel keinen Platz finden. Es war die Liebe Gottes zum Menschen, die ihn dazu veranlaßte, Seinen Willen in den Richtlinien der zehn Gebote auszudrücken. Gott hat dem Menschen in Seinem Gesetz eine vollständige Lebensregel gegeben. Wenn er es befolgt, wird er durch die Verdienste Christi leben.

Wird es übertreten, hat es die Macht, zu verdammen. Das Gesetz führt den Menschen zu Christus, und Christus weist ihn auf das Gesetz zurück.




Abwägen für den Himmel, 13. Mai

"Gott soll mich wiegen auf Seiner gerechten Waage –

und Er wird feststellen, daß ich unschuldig bin!"

Hiob 31:6

Das wahre Maß ist alles. Es ist das Gesetz Gottes selbst. Er legt Sein Gesetz in die geringsten Taten und Handlungen der Menschen, damit sie es lernen und danach leben, um erhoben, geadelt und geheiligt zu werden in Herz und Zuneigung - treu im Geringsten. Gott wägt Beweggründe, Absichten und Charakter ab. Alle Menschen werden auf der Waage des Heiligtums gewogen, und Gott möchte, daß alle diese Tatsache erkennen.

Hannah sagte:

"Der Herr ist ein Gott der Erkenntnis, und durch Ihn werden die Taten gewogen." (1. Samuel 2:3)

David hat gesagt:

"Menschen von geringem Rang sind eitel, und Menschen von hohem Rang sind eine Lüge; wenn man sie auf die Waage legt, sind sie leichter als Eitelkeit." (Psalm 62:9)

Jesaja sagt:

"Der Pfad des Gerechten ist gerade; geradeaus bahnst Du den Weg des Gerechten." (Jesaja 26:7)

Der Gott des Himmels ist wahrhaftig. Es gibt keinen Beweggrund in den Tiefen des Herzens, kein Geheimnis in uns, keinen Plan, den Gott nicht völlig versteht. Aber was ist der Maßstab der Gerechtigkeit? Gottes Gesetz ist es. Gottes Gesetz wird in eine Waagschale gelegt, Sein heiliges, unwandelbares Gesetz, dessen Ansprüche genau festgelegt sind, wobei in den ersten vier Geboten die höchste Liebe zu Gott und in den letzten sechs Geboten die Liebe zu unserem Nächsten steht.

"Du sollst den Herrn, Deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, und Deinen Nächsten wie Dich selbst." (Lukas 10:27)

Von dieser Norm werden wir kein einziges Atom abziehen. Gott verlangt das ganze Herz, den ganzen Verstand, die ganze Seele und die ganze Kraft, und ebenso unseren Nächsten wie uns selbst zu lieben. Dies wird auf die eine Seite der Waage gelegt, und jeder einzelne Charakter muß den Wiegetest bestehen, indem er auf die andere Waage gestellt wird. Und durch den gerechten Vergleich wird das Schicksal eines jeden Menschen unwiederbringlich festgelegt.

Wird es dann heißen:

"Auf der Waage gewogen und zu leicht befunden"? (Daniel 5:27)

Deshalb sollten wir unsere eigenen Beweggründe und Handlungen genau nach dem heiligen Gesetz Gottes prüfen, jede Übertretung bereuen und als Sünder die Verdienste Christi in Anspruch nehmen, um den Mangel zu beheben. Das Blut Christi allein wird dies tun.




Herzenstreue, 14. Mai

"Nicht mit Dienst allein vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern als die Knechte Christi, daß Ihr solchen Willen Gottes tut von Herzen, mit gutem Willen."

Epheser 6:6

Das Gesetz Gottes ist außerordentlich weit gefaßt. Jesus erklärte Seinen Jüngern unmißverständlich, daß dieses heilige Gesetz Gottes sowohl in den Gedanken, Gefühlen und Wünschen als auch in Wort und Tat übertreten werden kann.

Das Herz, das Gott über alles liebt, wird in keiner Weise geneigt sein, Seine Gebote auf die kleinstmöglichen Ansprüche zu schmälern, sondern die gehorsame, treue Seele wird freudig vollen geistlichen Gehorsam leisten, wenn das Gesetz in seiner Geistesstärke gesehen wird.

Dann werden die Gebote der Seele in ihrer wahren Kraft vor Augen geführt.

Die Sünde wird äußerst sündhaft erscheinen. Es gibt keine Selbstgerechtigkeit, kein Selbstwertgefühl, keine Selbstehre mehr. Die Selbstsicherheit ist weg.

Tiefe Sündenüberzeugung und Selbstverachtung sind die Folge, und die Seele, die sich in ihrer verzweifelten Lage befindet, greift nach dem Blut des Lammes Gottes als ihrem einzigen Heilmittel.

Viele täuschen heute ihre eigenen Herzen. Sie beschränken die Anordnungen Gottes darauf, nur die äußeren Taten zu verurteilen, und betrachten es nicht als Sünde, Gott in Gedanken und Gefühlen zu entehren.

Sie schmeicheln sich selbst, daß sie das Gesetz Gottes halten, während ihr Leben und ihr Charakter, wie sie in den Büchern des Himmels festgehalten sind, sie als waghalsige Versuche zeigen, wie weit sie in Richtung Unrecht gehen können, ohne als Übertreter von Gottes Gesetz gebrandmarkt zu werden.

Jede Seele, die den Wunsch hat, sich von aller Ungerechtigkeit zu entfernen, wird sich ständig bemühen, in Gedanken, Worten und im Charakter auf der Seite des Herrn zu stehen und allen Seinen Anforderungen gehorsam zu sein.

Anstatt nach Gelegenheiten zu suchen, das Gesetz Gottes zu umgehen, wird er seinen weitreichenden Geboten die größte Bedeutung beimessen und sich ernsthaft bemühen, den Willen, die Gefühle und das ganze Herz dazu zu bringen, die großen Grundsätze Seiner heiligen Gebote zu befolgen.

Die Arbeit muß im Herzen beginnen.

Wenn das Herz mit Gott im Reinen ist, wird das ganze Leben gereinigt, verfeinert, veredelt und geheiligt. Wenn das Auge rein ist, wird der ganze Körper mit Licht erfüllt.

Religion ist keine Angelegenheit von Äußerlichkeiten. Religion ist eine Sache des Herzens.




Vermischung von Gesetz und Evangelium, 15. Mai

"Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne!
Sondern wir richten das Gesetz auf."

Römer 3:31

Wir hören so viele, die vom Feind verführt werden, ständig behaupten:

"Ich bin gerettet!"

Aber sie zeigen eine solche Verachtung für Gottes Regel der Gerechtigkeit, daß wir erkennen, daß sie nichts von der rettenden Gnade wissen. Das Herz ist nicht in Einklang mit dem Gesetz Gottes, sondern steht in Feindschaft zu diesem Gesetz. So war der große Rebell im Himmel.

Wird der Herr Männer und Frauen in den Himmel aufnehmen, die keine Ehrfurcht vor dem Gesetz Seines Universums haben? Was soll den Sünder zur Erkenntnis seiner Sünden bringen, wenn er nicht weiß, was Sünde ist? Die einzige Beschreibung der Sünde im Wort Gottes finden wir in 1. Johannes 3:4.

"Sünde ist die Übertretung des Gesetzes."

Dem Sünder muß das Gefühl gegeben werden, daß er ein Übertreter ist. Das Sterben Christi am Kreuz von Golgatha lenkt seine Aufmerksamkeit darauf. Warum ist Christus gestorben?

Weil es die einzige Möglichkeit für den Menschen war, gerettet zu werden. Er hat unsere Sünden auf Sich genommen, damit Er allen, die an Ihn glauben, Seine Gerechtigkeit zuschreiben kann. Die Güte und die Liebe Gottes führen den Sünder zur Umkehr zu Gott und zum Glauben an unseren Herrn Jesus Christus.

Der aufgewachte Sünder wird auf das Gesetz hingewiesen, das er übertreten hat. Es ruft ihn zur Umkehr auf, aber das Gesetz hat keine rettende Eigenschaft, die Gesetzesübertretungen zu verzeihen, und sein Fall scheint hoffnungslos. Aber das Gesetz zieht ihn zu Christus. Wie tief seine Übertretungssünden auch sein mögen, das Blut Jesu Christi kann ihn von allen Sünden reinigen.

Das Gesetz und das Evangelium gehen Hand in Hand. Das eine ist die Ergänzung des anderen. Das Gesetz ohne den Glauben an das Evangelium Christi kann den Übertreter des Gesetzes nicht retten. Das Evangelium ohne das Gesetz ist unwirksam und machtlos. Das Gesetz und das Evangelium bilden ein vollkommenes Ganzes. Der Herr Jesus hat den Grundstein für das Gebäude gelegt.

"Er legt den Grundstein mit Jubel und ruft: Gnade, Gnade!" (Sacharja 4:7)

Er ist der Urheber und Vollender unseres Glaubens, das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. Die beiden vermischt, das Evangelium Christi und das Gesetz Gottes, bringen die Liebe und den ungeheuchelten Glauben hervor.




Weg zur Reinheit, Mai 16

"Und jeder Mensch, der diese Hoffnung in sich hat, reinigt sich, wie Er rein ist. "

1. Johannes 3:3

Bedeutet dieser Text, daß der Mensch auch nur einen Fleck der Sünde von seiner Seele entfernen kann? Nein. Was bedeutet es dann, sich zu läutern? Es bedeutet, auf den großen sittlichen Maßstab der Gerechtigkeit, das heilige Gesetz Gottes, zu schauen und zu erkennen, daß er im Lichte dieses Gesetzes ein Sünder ist.

"Wer Sünde tut, der übertritt auch das Gesetz; denn die Sünde ist die Übertretung des Gesetzes. Und ihr wißt, daß Er offenbart worden ist, um unsere Sünden wegzunehmen; und in Ihm ist keine Sünde." (1. Johannes 3:4+5)

Es ist der Glaube an Jesus Christus, der den Menschen läutert und reinigt.

"Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht." (1. Johannes 3:6)

Gott hat die Macht, die Seele zu bewahren, die in Christus ist. Ein bloßes Bekenntnis der Frömmigkeit ist wertlos. Derjenige, der in Christus bleibt, ist ein Christ. In jedem Teil der Welt, in jeder Nation, sollte unsere Jugend mit Gott zusammenarbeiten. Der einzige Weg, wie ein Mensch rein sein kann, ist, mit Gott gleichgesinnt zu werden.

Wie können wir Gott kennenlernen? Durch das Studium Seines Wortes.

Solange der Geist Gottes nicht zum Geist des Menschen wird, ist jede Anstrengung, sich zu reinigen, nutzlos; denn es ist unmöglich, den Menschen zu erheben, außer durch die Erkenntnis Gottes.

Der äußere Schein kann aufgesetzt werden, und die Menschen können wie die Pharisäer sein, die Jesus als "weiß getünchte Gräber" beschreibt, voll von Verderbnis und Totengebeinen.

Aber die ganze Verunstaltung der Seele liegt offen vor dem, der gerecht richtet, und wenn die Wahrheit nicht in das Herz eingepflanzt ist, kann sie das Leben nicht beherrschen. Die Reinigung der Außenseite des Bechers wird das Gefäß im Inneren nicht rein machen.

Eine grundsätzliche Annahme der Wahrheit ist gut, soweit sie reicht, und die Fähigkeit, unseren Glauben zu begründen, ist eine gute Leistung, aber wenn die Wahrheit nicht tiefer geht, wird die Seele niemals gerettet werden.

Das Herz muß von allen sittlichen Verunreinigungen befreit werden.

"Ich weiß auch, mein Gott, daß Du das Herz prüfst und Gefallen hast an der Rechtschaffenheit." (1. Chronik 29:17)

"Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken und sieh, ob ein böser Weg in mir ist, und führe mich auf den ewigen Weg." (Psalm 139:23+24)




Ein aufgeklärtes Gewissen, 17. Mai

"Und hierin übe ich mich, um allezeit ein Gewissen zu haben, das frei ist von Anstoß gegen Gott und gegen die Menschen. "

Apostelgeschichte 24:16

Im Wort Gottes lesen wir, daß es ein gutes und ein schlechtes Gewissen gibt.

Lege Dein Gewissen in das Wort Gottes und prüfe, ob Dein Leben und Dein Charakter mit dem Maßstab der Gerechtigkeit übereinstimmen, den Gott dort offenbart hat. Dann kannst Du feststellen, ob Du einen vernünftigen Glauben hast oder nicht und wie Dein Gewissen beschaffen ist.

Dem Gewissen des Menschen kann man nicht trauen, wenn es nicht unter dem Einfluß der göttlichen Gnade steht.

Satan macht sich ein unerleuchtetes Gewissen zunutze und führt die Menschen dadurch in alle möglichen Täuschungen.

Es reicht nicht aus, wenn sich ein Mensch in Sicherheit wähnt, indem er den Weisungen seines Gewissens folgt.

Die Frage, die es zu klären gilt, lautet: Steht das Gewissen im Einklang mit dem Wort Gottes? Wenn nicht, kann man ihm nicht gefahrlos folgen, weil es einen täuschen wird.

Das Gewissen muß von Gott erleuchtet werden. Man muß sich Zeit für das Studium der Heiligen Schrift und für das Gebet nehmen. So wird der Geist gefestigt, gestärkt und ruhig. Es ist das Vorrecht eines jeden, so zu leben, daß Gott ihn gutheißt und segnet.

Du kannst stündlich in Gemeinschaft mit dem Himmel sein; denn es ist nicht der Wille Deines himmlischen Vaters, daß Du jemals in Verdammnis und Finsternis leben sollst.

Es ist nicht gottgefällig, daß Du Dich selbst erniedrigst. Du solltest Deine Selbstachtung pflegen, indem Du so lebst, daß Du von Deinem eigenen Gewissen und vor Menschen und Engeln anerkannt wirst.

Es ist Dein Vorrecht, zu Jesus zu gehen und gereinigt zu werden, um ohne Scham und Reue vor dem Gesetz zu stehen.

"So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist." (Römer 8:1)

Auch wenn wir uns nicht höher einschätzen dürfen, als wir sollten, verurteilt das Wort Gottes eine angemessene Selbstachtung nicht.

Als Söhne und Töchter Gottes sollten wir eine bewußte Würde des Charakters haben, in der Stolz und Selbstgefälligkeit keine Rolle spielen. Ein Gewissen, das frei von Beleidigungen gegenüber Gott und Menschen ist, ist eine wunderbare Errungenschaft.




Fruchttragende Zweige, 18. Mai

"Ich bin der wahre Weinstock, und Mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an Mir, die nicht Frucht bringt, nimmt Er weg; und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt Er, damit sie mehr Frucht bringe."

1. Johannes 15:1


Der Heiland weist auf das Zeichen der Jüngerschaft hin:

"Darin wird Mein Vater verherrlicht, daß Ihr viel Frucht tragt; so werdet Ihr Meine Jünger sein." (Johannes 15:8)

Durch den Glauben sollen wir uns an den lebendigen Gott halten und eine Erfahrung machen, die Liebe, Zärtlichkeit, Freundlichkeit, Mitgefühl und Zuneigung ausstrahlt.

Diese Charaktereigenschaften sind die Frucht, die der Herr Jesus von uns wünscht und die wir vor der Welt als Zeugnis dafür ablegen sollen, daß wir einen Erlöser haben, der uns erheben und zufriedenstellen kann.

Wir brauchen nicht auf der Verliererseite zu stehen, denn in allem ist er unsere hinreichende Erfüllung.

Was wir brauchen, ist die Gegenwart von Jesus Christus.

Wir wollen, daß Seine Wahrheit in unseren Herzen leuchtet und alle unsere Handlungen durchdringt. Daran wird sich entscheiden, ob wir Reben des wahren Weinstocks sind oder nicht.

Wenn wir fruchttragende Zweige sind, dürfen wir erwarten, daß der Große Weingärtner uns beschneiden wird, damit wir mehr Frucht bringen können. Alles, was nutzlos ist, alles, was unser Wachstum im christlichen Leben behindern würde, muß entfernt werden.

Wenn die Reinigung kommt, haben wir oft das Gefühl, daß der Herr gegen uns ist.

Stattdessen sollten wir auf uns selbst schauen und sehen, ob es nicht etwas gibt, was wir nicht getan haben oder was wir aus unserem Leben entfernen müssen, bevor wir in rechter Beziehung zu Gott stehen können.

Wir müssen lebendige Reben des wahren Weinstocks sein und uns täglich an unseren Erlöser klammern, damit wir die Früchte eines christlichen Charakters tragen können. Wenn wir bereit sind, uns in Selbstverleugnung und Selbstaufopferung zu üben, wie Christus es in Seinem Leben getan hat, werden wir Früchte zur Ehre Gottes bringen.

Es ist das Vergnügen des Erlösers, Seine Nachfolger als Mitarbeiter Gottes zu sehen, die alle Mittel zum Fruchtbringen reichlich empfangen und als Arbeiter unter Ihm reichlich geben. Christus verherrlichte Seinen Vater durch die Früchte, die Er trug, und das Leben Seiner wahren Nachfolger wird das gleiche Ergebnis hervorbringen. Seine Arbeiter werden durch Empfangen und Geben viel Frucht bringen.




In Christus bleiben, 19. Mai

"Bleibt in Mir, und Ich bleibe in Euch. Gleichwie die Rebe kann keine Frucht bringen von ihr selber, sie bleibe denn am Weinstock, also auch Ihr nicht, Ihr bleibt denn in Mir."

Johannes 15:4

Wie die abgetrennte, blattlose und scheinbar leblose Rebe in den lebendigen Stamm eingepfropft wird und Faser für Faser und Ader für Ader das Leben und die Kraft des Weinstocks in sich aufnimmt, bis sie Knospen treibt und blüht und Frucht bringt, so kann sich der Sünder durch Reue und Glauben mit Christus verbinden, der göttlichen Natur teilhaftig werden und in Worten und Taten die Frucht eines heiligen Lebens hervorbringen.

Jesus "hat das Leben in sich selbst" und dieses Leben bietet Er an, um es den Seelen, die tot in Übertretungen und Sünden sind, umsonst zu geben.

Ja, Er teilt mit ihnen Seine Reinheit, Seine Ehre und Erhabenheit. Die saftlose Rebe, die in den lebendigen Weinstock eingepfropft ist, wird ein Teil des Weinstocks. Sie lebt, solange sie mit dem Weinstock verbunden ist. So lebt der Christ kraft seiner Verbindung mit Christus.

Das Sündige und Menschliche ist mit dem Heiligen und Göttlichen verbunden. Die gläubige Seele verbleibt in Christus und wird eins mit ihm.

Wenn Menschen in den Beziehungen dieses Lebens eng miteinander verbunden sind, gleichen sich ihre Vorlieben an, sie lieben dieselben Dinge. Wer also in Christus bleibt, wird die Dinge lieben, die Er liebt.

Sie werden Seine Gebote heilig halten und befolgen.

Der Rebzweig, der von dem Rebstock genährt wird, wird blühen und fruchtbar sein. Seine reichen und duftenden Trauben zeugen von seiner Verbindung mit dem lebendigen Weinstock. So wird der Christ, der in Jesus bleibt, Frucht bringen.

Im Charakter und im Leben werden sich, wie die wimmelnden Trauben des Weinstocks, die kostbaren Gnaden des Geistes offenbaren: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Sanftmut, Güte, Glaube, Sanftmut, Mäßigung.

Nehmt Euch vor, fruchttragende Glieder des lebendigen Weinstocks zu sein. Der Sproß kann nur dann gedeihen, wenn er Leben und Kraft aus dem Rebstock erhält.

Nehmt also jede Gelegenheit wahr, Euch enger mit Christus zu verbinden.

Indem Ihr an Ihn glaubt, Ihn liebt, Ihn nachahmt und Euch ganz auf Ihn verlaßt, werdet Ihr eins mit Ihm; und durch Euch werden Sein Leben und Sein Charakter der Welt offenbart.




Die Quelle meiner Kraft, 20. Mai

"Ich bin der Weinstock, Ihr seid die Reben: Wer in mir bleibt und Ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne Mich könnt Ihr nichts tun. "

Johannes 15:5

Wir sind nicht unendlich, aber es ist eine wunderbare Anordnung getroffen worden, damit wir eine enge Verbindung mit dem Unendlichen haben können. Begrenzte Wesen können im besten Fall nur wenig tun, aber Christus, der durch die Menschen wirkt, kann wunderbare Ergebnisse erzielen.

Es ist ein schmerzlicher Gedanke für mich, daß ich so wenig tun kann.

Die Begrenztheit der menschlichen Fähigkeiten läßt mich die Worte Christi wirklich spüren,

"Ohne Mich könnt Ihr nichts tun."

Viele sind mit hervorragenden Talenten ausgestattet und nutzen sie nicht, weil sie keine lebendige Verbindung zu Gott haben. Mein eigenes dürftiges Wissen und meine schwachen Kräfte treiben mich zu Jesus, und die Sprache meines Herzens ist,

"Oh Gott, ich kann nichts tun. Ich hänge meine hilflose Seele an Dich, Jesus Christus, meinen Retter. Lege Deine Gnade in mein Herz.

Lenke meinen Geist von meiner Schwäche zu Deiner allmächtigen Stärke, von meiner Unwissenheit zu Deiner ewigen Weisheit, von meiner Gebrechlichkeit zu Deiner bleibenden Macht. Gib mir eine richtige Sicht des großen Erlösungsplans.

Laß mich sehen und verstehen, was Christus für mich ist, und daß mein Herz, meine Seele, mein Geist und meine Kraft mit einem Preis erkauft sind. Christus hat mir das gegeben, was ich anderen geben kann.

Erhebe meine Seele; stärke und erleuchte meinen Geist, damit ich den Charakter Gottes, wie er sich in Jesus Christus offenbart hat, klarer begreife, damit ich erkenne, daß es mein Vorrecht ist, der göttlichen Natur teilhaftig zu sein."

Die große und ewige Macht Gottes erfüllt meinen Geist mit Ehrfurcht und manchmal sogar mit Schrecken.

Möge ich in der Tat auf Jesus blicken, der voller Güte, Mitgefühl und Liebe ist, und Gott den Herrn sehen und Ihn mit dem liebevollen Namen Vater anreden.

Der tiefe Kampf meiner Seele gegen die Versuchungen, die ernsthafte Sehnsucht meines Verstandes und meines Herzens, Gott und Jesus Christus als meinen persönlichen Erlöser kennenzulernen und Gewißheit, Frieden und Ruhe in ihrer Liebe zu haben, führen dazu, daß ich jeden Tag den Wunsch hege, dort zu sein, wo die Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit auf mich scheinen können.




Freude an der Gewißheit, 21. Mai

"Wenn Ihr in Mir bleibt und Meine Worte in Euch bleiben, so werdet Ihr bitten, was Ihr wollt, und es wird Euch widerfahren."

Johannes 15:7

Kostbar sind die Vorrechte, die dem gewährt werden, der in Christus bleibt.

Der Geist Christi wohnt in Seinen treuen Nachfolgern; ihre Wünsche stimmen mit Seinem Willen überein; ihre Bitten werden von Seinem Geist eingegeben.

Sie erhalten Antworten auf ihre Gebete, denn sie bitten um die Segnungen, die Er gerne schenken möchte.

Aber es gibt Tausende von Gebeten, die täglich dargebracht werden und die Gott nicht erhört. Es gibt ungläubige Gebete.

"Wer zu Gott kommt, muß glauben, daß Er ist und daß Er ein Vergelter ist denen, die ihn fleißig suchen." (Hebräer 11:6)

Es gibt selbstsüchtige Gebete, die aus einem Herzen kommen, das Götzen verehrt.

Es gibt launische, mürrische Gebete, die über die Lasten und Sorgen des Lebens murren, anstatt demütig um Gnade zu bitten, sie zu lindern.

Diejenigen, die solche Bitten vorbringen, bleiben nicht in Christus. Sie haben ihren Willen nicht dem Willen Gottes untergeordnet. Sie erfüllen die Bedingung der Verheißung nicht, und sie wird ihnen nicht erfüllt.

Diejenigen, die in Jesus bleiben, haben die Gewißheit, daß Gott sie erhören wird, weil sie es lieben, Seinen Willen zu tun. Sie bringen kein förmliches, wortreiches Gebet vor, sondern kommen in ernstem, demütigem Vertrauen zu Gott wie ein Kind zu einem zärtlichen Vater und schütten die Geschichte ihres Kummers, ihrer Ängste und Sünden aus und bringen im Namen Jesu ihre Wünsche vor. Sie verlassen Seine Gegenwart frohlockend in der Gewißheit verzeihender Liebe und unterstützender Gnade.

In dem Bewußtsein, daß Jesus an Deiner Seite ist, wirst Du Frohsinn, Hoffnung, Mut und Freude haben. Trenne Dich nicht und niemals von Jesus. Er trennt sich niemals von uns.

Durch das Kreuz von Golgatha hat Er seine tiefe Liebe zu uns unter Beweis gestellt. Er läßt uns nicht allein, um den Kampf in unserer eigenen begrenzten Kraft zu kämpfen. Er sagt,

"Ich werde Dich niemals verlassen und nicht von Dir weichen." (Hebräer 13:5)

Jesus stößt uns nicht von Sich weg, auch wenn wir Ihn betrüben; Er bleibt an uns hängen.

Möge Dein Herz von der Liebe Jesu, für Seine Ehre eifrig zu arbeiten, beseelt sein.




Die glücklichsten Menschen der Welt, 22. Mai

"Solches rede Ich zu Euch, auf daß Meine Freude in Euch bleibe
und Eure Freude vollkommen werde."

Johannes 15:11

Von uns als Christen wird nicht verlangt, daß wir mit langen Gesichtern herumlaufen und seufzen, als hätten wir keinen Retter und keine Hoffnung. Das wird Gott nicht verherrlichen.

Er möchte, daß wir fröhlich sind. Er möchte, dass wir Seinen Namen preisen. Er möchte, daß wir Licht auf unseren Gesichtern und Freude in unseren Herzen tragen.

Wir haben eine Hoffnung, die weit über allen Vergnügungen steht, die uns die Welt bieten kann, und diese Tatsache sollten wir zum Ausdruck bringen.

Warum sollte unsere Freude nicht voll und ganz sein und nichts vermissen lassen? Wir haben die Gewißheit, daß Jesus unser Retter ist und daß wir frei aus Ihm schöpfen können.

Wir dürfen frei an der reichen Versorgung teilhaben, die Er in Seinem Wort für uns bereitgestellt hat. Wir dürfen Ihn beim Wort nehmen, an Ihn glauben und wissen, daß Er uns Gnade und Kraft geben wird, um zu tun, was Er uns gebietet. Wir dürfen ständig die Freude Seiner Gegenwart suchen.

Wir müssen nicht ständig im Gebet auf den Knien sein, aber wir können ständig um Seine Gnade bitten, selbst wenn wir auf der Straße gehen oder unsere gewöhnlichen täglichen Pflichten erledigen. Wir können unsere Gedanken immer wieder zu Christus aufsteigen lassen, und Er wird uns großzügig Seine Gnade zuteil werden lassen.

Die Freude Christi ist eine reine, ungetrübte Fröhlichkeit. Sie ist keine billige Fröhlichkeit, die zu eitlen Worten oder leichtfertigem Verhalten führt. Nein, wir sollen Seine Freude haben, und Seine größte Freude war es, Menschen zu sehen, die der Wahrheit gehorchen. Flehe zu Gott und sage:

"Ich mache eine vollständige Übergabe. Ich gebe mich Dir hin."

Dann sei fröhlich. Das Wort ist in Dir und läutert und reinigt Deinen Charakter.

Gott will nicht, daß Seine Kinder mit Ängsten und Sorgen im Gesicht herumlaufen. Er will, daß der liebliche Ausdruck Seines Antlitzes in jedem von uns offenbar wird, die wir der göttlichen Natur teilhaftig sind, denn wir haben die Kraft, dem Verderben der Welt zu entgehen.

Wir sind nicht zu einer Schar von Waisenkindern geworden. nur weil Christus gestorben ist. Er sagte:

"Größere Werke als diese werdet Ihr tun, denn Ich gehe zu Meinem Vater." (Johannes 14:12)

Es ist uns möglich, einen Sieg nach dem anderen zu erringen und die glücklichsten Menschen auf Erden zu sein.



Freundschaft mit Jesus, 23. Mai

"Ihr seid Meine Freunde, wenn Ihr das tut, was ich Euch gebiete."

Johannes 15:14

Der Charakter und der Lebenswandel des Christen steht in deutlichem Gegensatz zu dem der Weltmenschen.

Der Christ kann sich nicht an den Vergnügungen und dem bunten Treiben in der Welt erfreuen. Höhere und heiligere Reize fesseln seine Zuneigung.

Die Christen werden durch ihren Gehorsam zeigen, daß sie Gottes Freunde sind. Christus sagt:

"Ihr seid Meine Freunde wenn Ihr tut, was Ich Euch gebiete. Wäret Ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb; weil Ihr aber nicht von der Welt seid, sondern Ich habe Euch von der Welt erwählt, darum haßt Euch die Welt." (Johannes 15:14+19)

Christus ist Dein Fels und Deine Festung. Zu Seinem Namen fliehen die Gerechten und sind sicher.

Die Gerechtigkeit und Vorzüglichkeit Seiner Forderungen werden von der Welt nicht verstanden, die die Religion Christi als ein Joch der Knechtschaft, als eine Preisgabe ihrer Freiheit ansieht. Jede Forderung Gottes ist ein Auftrag, weise, reich und edel zu werden, indem wir unsere schwache Kraft mit der Macht des Unendlichen vereinen.

Wenn wir in den Fußstapfen Christi wandeln, brauchen wir nicht zu erröten, denn unser Gewissen wird uns nie einen Vorwurf machen.

Sein Dienst ist immer vernünftig. Sein Werk ist immer ehrenvoll und ruhmreich.

Unsere Freunde, die von uns verlangen, daß wir die Vergnügungen der Welt wählen und uns den Sitten der Welt anpassen, die uns als eigensinnig ansehen, können keine Ansprüche an uns stellen, die mit den Ansprüchen Christi vergleichbar wären.

Der Wert des Menschen, wie Gott ihn schätzt, liegt in seiner Vereinigung mit Christus; denn Gott ist der einzige, der den Menschen durch die Gerechtigkeit Christi auf der sittlichen Werteskala emporheben kann.

Weltliche Ehre und weltliche Größe haben nur den Wert, den der Schöpfer des Menschen ihnen beimißt.

Ihre Weisheit ist Torheit, ihre Stärke Schwäche. Laßt uns wertschätzen, was Gott hoch achtet.

Die wahre Erhebung des Charakters findet sich allein durch Christus. Unser Erlöser schreibt Seine Gerechtigkeit dem Menschen zu, der Ihm die besten und heiligsten Gefühle seines Herzens schenkt.

Unser Wert steht im Verhältnis zu unserer Verbindung mit Gott.




Das krönende Geschenk Jesu, 24. Mai

"Doch Ich sage Euch die Wahrheit: Es ist gut für Euch, daß Ich weggehe; denn wenn Ich nicht weggehe, wird der Tröster nicht zu Euch kommen; wenn Ich aber weggehe, werde Ich ihn zu Euch senden. "

Johannes 16:7

Christus erklärte, daß Er nach Seiner Himmelfahrt den Tröster als krönende Gabe zu Seiner Gemeinde senden würde, der an Seine Stelle treten sollte.

Dieser Tröster ist der Heilige Geist - die Seele Seines Lebens, die Wirksamkeit Seiner Gemeinde, das Licht und Leben der Welt.

Mit der Gabe des Geistes gab Jesus den Menschen das höchste Gut, das der Himmel schenken kann.

Es ist der Geist, der wirksam macht, was der Erlöser der Welt gewirkt hat. Es ist der Geist, der das Herz rein macht. Durch den Geist wird der Gläubige der göttlichen Natur teilhaftig. Christus hat Seinen Geist als göttliche Kraft gegeben, um alle ererbten und gepflegten Neigungen zum Bösen zu überwinden und der Gemeinde Seinen eigenen Charakter aufzuprägen.

Es ist das Vorrecht eines jeden Sohnes und einer jeden Tochter Gottes, die innewohnende Kraft des Geistes zu haben. Jedes Gemeindemitglied soll vor Gott niederknien und ernsthaft um die Verleihung des Geistes beten. Rufe aus:

"Herr, stärke meinen Glauben. Mach, daß ich Dein Wort verstehe; denn die Offenbarung Deines Wortes gibt mir Licht. Erfrische mich durch Deine Gegenwart. Erfülle mein Herz mit Deinem Geist."

Wenn ein Mensch mit dem Geist erfüllt ist, erweist er sich umso deutlicher als ein Vertreter Christi, je härter er geprüft und versucht wird.

Der Friede, der in der Seele wohnt, zeigt sich im Antlitz. Die Worte und Taten drücken die Liebe des Erlösers aus. Das eigene Ich wird aufgegeben. Der Name Jesu steht auf allem was gesagt und getan wird geschrieben.

Wir mögen von den Segnungen des Heiligen Geistes sprechen, aber was nützen unsere Werke, wenn wir uns nicht auf die Aufnahme des Heiligen Geistes vorbereiten?

Bemühen wir uns mit all unserer Kraft, die Haltung von Männern und Frauen in Christus zu erlangen? Streben wir nach Seiner Fülle und drängen wir stets auf das Ziel hin, das uns gesetzt ist: die Vollkommenheit Seines Charakters?

Wenn das Volk des Herrn dieses Ziel erreicht hat, wird es an der Stirn versiegelt werden. Erfüllt mit dem Geist werden sie in Christus vollkommen sein und der Engel der alles aufzeichnet, wird verkünden:

"Es ist vollbracht!"



Der Geist wird unter der Bedingung gegeben, 25. Mai

"Wenn nun Ihr, die Ihr böse seid, Euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird Euer himmlischer Vater den Heiligen Geist denen geben, die Ihn darum bitten?"

Lukas 11:13

Christus hat Seiner Gemeinde die Gabe des Geistes verheißen, und diese Verheißung gilt für uns genauso wie für die ersten Jünger. Aber wie jede andere Verheißung ist auch diese an Bedingungen geknüpft.

Es gibt viele, die glauben und behaupten, die Verheißung des Herrn in Anspruch zu nehmen; sie reden von Christus und vom Heiligen Geist, erhalten aber keinen Nutzen. Sie überlassen ihre Seele nicht der Führung und dem Einfluß der göttlichen Kräfte.

Wir können den Heiligen Geist nicht gebrauchen. Der Geist soll uns gebrauchen. Durch den Geist wirkt Gott in Seinem Volk, ...

"... zu wollen und zu tun nach Seinem Wohlgefallen." (Philipper 2:13)

Aber viele wollen sich dem nicht beugen. Sie wollen sich selbst verwalten. Deshalb erhalten sie die himmlische Gabe nicht.

Nur denen, die demütig auf Gott warten, die auf Seine Führung und Gnade achten, wird der Geist gegeben.

Wer sich selbst beiseite schiebt, dem Wirken des Heiligen Geistes in seinem Herzen Raum gibt und ein Leben führt, das ganz Gott geweiht ist, dem ist nicht zu helfen.

Wenn Sein Volk die Hindernisse beseitigt, wird Er das Wasser des Heils in reichlichen Strömen durch menschliche Kanäle ausgießen.

Der Geist liefert die Kraft, die die strebenden, ringenden Seelen in jeder Notlage aufrecht erhält, inmitten der Unfreundlichkeit der Verwandten, des Hasses der Welt und der Erkenntnis der eigenen Unvollkommenheit und Fehler.

Eine Vereinigung von göttlichem und menschlichem Streben, eine enge Verbindung zuerst, zuletzt und für immer mit Gott, der Quelle aller Kraft, ist absolut notwendig. Jesus, der sich für die Rettung der verlorenen Menschheit entäußerte, wurde der Heilige Geist ohne Maß gegeben. So wird er jedem Nachfolger Christi verliehen, wenn das ganze Herz dem Herrn hingegeben wird, um darin zu wohnen.

Unser Herr selbst hat das Gebot gegeben: "Seid erfüllt mit dem Geist", und dieses Gebot ist auch eine Verheißung auf seine Erfüllung. Es war das Wohlgefallen des Vaters, daß in Christus "die ganze Fülle" wohne; und "Ihr seid vollkommen in Ihm." (Kolosser 2:9+10)




Der Vertreter Christi, 26. Mai

"Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht belehren."

Johannes 16:8

Wenn der Tröster kommt und Euch über Sünde, Gerechtigkeit und Gericht belehrt, dann hütet Euch davor, daß Ihr dem Geist Gottes widersteht.

Seid bereit, zu erkennen, was Er Euch offenbaren wird.

Gebt Euren Eigensinn auf, die lange Zeit vergötterten Gewohnheiten, die Euch eigen sind, damit Ihr die Grundsätze der Wahrheit empfangen könnt.

Um den Preis eines unendlichen Opfers und Leidens hat Christus für uns alles bereitgestellt, was für den Erfolg im christlichen Kampf notwendig ist. Der Heilige Geist bringt die Kraft, die den Menschen zur Überwindung befähigt.

Durch das Wirken des Geistes soll die Herrschaft Satans unterworfen werden. Es ist der Geist, der von der Sünde überzeugt und mit dem Einverständnis des Menschen die Sünde aus dem Herzen vertreibt.

Der Geist wird dann unter ein neues Gesetz gestellt - das königliche Gesetz der Freiheit. Der Herr Jesus handelt durch den Heiligen Geist, denn er ist Sein Stellvertreter. Durch Ihn flößt Er der Seele geistliches Leben ein, belebt ihre Kräfte zum Guten, reinigt sie von sittlicher Verschmutzung und macht sie tauglich für Sein Reich.

Jesus hat große Segnungen zu verschenken, reiche Gaben unter den Menschen zu verteilen. Er ist der wunderbare Ratgeber, unendlich in Weisheit und Kraft; und wenn wir die Macht Seines Geistes anerkennen und uns von ihr formen lassen, werden wir ganz in Ihm stehen.

Was für ein Gedanke das doch ist! In Christus ...

"… wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. Und Ihr seid vollkommen in Ihm."
(Kolosser 2:9+10)

Das menschliche Herz wird niemals glücklich sein, solange es sich nicht vom Geist Gottes formen läßt. Der Geist bringt die erneuerte Seele mit dem Vorbild Jesus Christus in Einklang.

Durch seinen Einfluß wird die Feindschaft gegen Gott in Glauben und Liebe, und der Stolz in Demut verwandelt. Die Seele erkennt die Schönheit der Wahrheit, und Christus wird in Seiner Vortrefflichkeit und Vollkommenheit des Charakters geehrt.

In dem Maße, wie sich diese Veränderungen vollziehen, stimmen die Engel einen begeisterten Gesang an, und Gott und Christus freuen sich über die nach dem göttlichen Vorbild geformten Seelen.




Sich der Kontrolle des Geistes unterwerfen, 27. Mai

"Denn wenn Ihr nach dem Fleisch lebt, werdet Ihr sterben; wenn Ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes abtötet, werdet Ihr leben. Denn so viele sich vom Geist Gottes leiten lassen,
die sind Gottes Söhne."

Römer 8:13+14

Der Wille des Menschen ist kämpferisch und strebt ständig danach, alle Dinge seinen Zwecken zu unterwerfen. Wenn er sich auf die Seite Gottes und des Rechts stellt, werden die Früchte des Geistes im Leben erscheinen; und Gott hat jedem Menschen, der Gutes tut, Herrlichkeit, Ehre und Frieden verheißen.

Wenn Satan erlaubt wird, den Willen zu formen, benutzt er ihn, um seine Ziele zu erreichen. Er schürt die bösen Neigungen und erweckt unheilige Leidenschaften und Bestrebungen. Er sagt:

"All diese Macht, diese Ehren und Reichtümer und sündigen Vergnügungen werde ich Dir geben",

aber seine Bedingungen sind, daß die Rechtschaffenheit aufgegeben und das Gewissen abgestumpft wird. So erniedrigt er die menschlichen Fähigkeiten und bringt sie in die Gefangenschaft der Sünde.

Aber Gott ist stets bemüht, unsere Herzen durch Seinen Heiligen Geist zu beeindrucken, damit wir von der Sünde, der Gerechtigkeit und dem kommenden Gericht überzeugt werden.

Wir können unseren Willen auf die Seite des Willens Gottes stellen und in Seiner Kraft und Gnade den Versuchungen des Feindes widerstehen.

Wenn wir uns dem Einfluß des Geistes Gottes beugen, wird unser Gewissen zart und empfindlich, und Sünden, an denen wir bisher achtlos vorbeigegangen sind, werden äußerst sündhaft.

Gott ruft die Menschen auf, sich den Mächten des Bösen zu widersetzen. Der Apostel Paulus sagt:

"So lasset nun die Sünde nicht herrschen in Eurem sterblichen Leibe, daß Ihr ihr gehorcht in den Begierden desselben. Gebt auch Eure Glieder nicht der Sünde hin als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern gebt Euch Gott hin als Lebende aus den Toten und Eure Glieder als Werkzeuge der Gerechtigkeit für Gott." (Römer 6:13+14)

In diesem Kampf der Gerechtigkeit gegen die Ungerechtigkeit können wir nur mit göttlicher Hilfe erfolgreich sein.

Unser begrenzter Wille muß dem Willen des Unendlichen unterworfen werden; der menschliche Wille muß mit dem göttlichen verschmolzen werden. Dadurch wird uns der Heilige Geist zu Hilfe kommen, und jede Überwindung wird zur Wiedererlangung des von Gott erworbenen Besitzes, zur Wiederherstellung Seines Bildes in der Seele führen.




Offenbarer der Gnade Christi, 28. Mai

"Wenn aber der Geist der Wahrheit gekommen ist, wird er euch in alle Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden;
und er wird Euch zeigen, was zukünftig ist."

Johannes 16:13

Über den Tröster steht geschrieben:

"Er wird Euch in alle Wahrheit leiten."

Durch den Heiligen Geist wird Christus denen, die an Ihn glauben, deutlicher eröffnen, wozu Er heilige Menschen inspiriert hat, die Wahrheit zu schreiben. Christus sagte über den Geist:

"Er wird mich verherrlichen." (Johannes 16:14)

Wie Christus den Vater durch den Beweis Seiner Liebe verherrlichte, so sollte der Geist Christus verherrlichen, indem Er der Welt den Reichtum Seiner Gnade offenbart.

Das Ebenbild Gottes soll in der Menschheit wiedergegeben werden. Die Ehre Gottes, die Ehre Christi, ist an der Vollkommenheit des Charakters Seines Volkes beteiligt.

Der Geist wirkt in uns, indem er uns die kostbaren Wahrheiten des Erlösungsplans lebhaft und oft ins Gedächtnis ruft.

Wir würden diese Wahrheiten vergessen, und Gottes reiche Verheißungen würden für uns ihre Wirksamkeit verlieren, wäre da nicht der Geist, der sich der Dinge Gottes annimmt und sie uns zeigt.

Der Geist erhellt unsere Dunkelheit, klärt uns über unsere Unwissenheit auf und hilft uns in unseren vielfältigen Nöten. Aber der Geist muß ständig nach Gott streben. Wenn wir der Weltlichkeit Einlaß gewähren, wenn wir kein Verlangen haben zu beten, kein Verlangen, mit dem zu sprechen, der die Quelle der Kraft und der Weisheit ist, wird der Geist nicht bei uns bleiben.

Diejenigen, die ungläubig sind, erhalten nicht die reiche Gnadengabe, die sie weise zum Heil macht, geduldig, nachsichtig, schnell, um die himmlischen Dienste wahrzunehmen und zu schätzen, schnell, um die Machenschaften Satans zu erkennen, und stark, um der Sünde zu widerstehen.

Die Religion Christi bedeutet mehr als nur die Vergebung der Sünden; sie bedeutet, daß die Sünde weggenommen und die Leere mit dem Geist gefüllt wird.

Sie bedeutet, daß der Geist göttlich erleuchtet wird, daß das Herz von sich selbst entleert und mit der Gegenwart Christi erfüllt wird.

Wenn diese Arbeit für die Gemeindeglieder getan wird, wird die Gemeinde eine lebendige, funktionierende Gemeinde sein.



Die Zeit der Kraft des Geistes, 29. Mai

"Ihr werdet aber Kraft empfangen, nachdem der Heilige Geist auf Euch gekommen ist; und Ihr werdet Meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde."

Apostelgeschichte 1:8

Wir sollten genauso ernsthaft um die Ausgießung des Heiligen Geistes beten, wie die Jünger am Pfingsttag beteten.

Wenn sie ihn damals brauchten, brauchen wir ihn heute umso mehr.

Alle Arten von falschen Lehrmeinungen, Irrlehren und Täuschungen führen den Verstand der Menschen in die Irre, und ohne die Hilfe des Heiligen Geistes werden unsere Bemühungen, die göttliche Wahrheit darzustellen, vergeblich sein.

Wir leben in der Zeit der Kraft des Heiligen Geistes. Er versucht, sich durch die Menschen zu verbreiten und so seinen Einfluß in der Welt zu vergrößern. Denn wenn jemand vom Wasser des Lebens trinkt, wird es in ihm sein,

"eine Quelle des Wassers, das in das ewige Leben quillt" (Johannes 4:14)

und der Segen bleibt nicht auf ihn selbst beschränkt, sondern wird von anderen geteilt.

Die Ablehnung des Heiligen Geistes, durch dessen Kraft wir die Mächte des Bösen besiegen, ist die Sünde, die alle anderen übertrifft; denn sie schneidet uns von der Quelle unserer Kraft aus Christus und der Gemeinschaft mit ihm ab.

Der Kampf zwischen Gut und Böse ist nicht weniger heftig geworden als zu Zeiten des Erlösers.

Weg zum Himmel ist heute nicht leichter als damals.

Alle unsere Sünden müssen weggetan werden. Jede geliebte Nachsicht, die unser religiöses Leben behindert, muß abgelegt werden. Das rechte Auge oder die rechte Hand müssen "geopfert" werden, wenn sie uns zu einem Vergehen verleiten.

Sind wir bereit, auf unsere eigene Weisheit zu verzichten und das Himmelreich wie ein kleines Kind zu empfangen?

Sind wir bereit, uns von unserer Selbstgerechtigkeit zu trennen?

Sind wir bereit, die Anerkennung der Menschen zu opfern?

Der Preis des ewigen Lebens ist von unschätzbarem Wert. Sind wir bereit, die Hilfe des Heiligen Geistes anzunehmen und mit Ihm zusammenzuarbeiten, uns anzustrengen und Opfer zu bringen, die dem Wert des zu erlangenden Ziels entsprechen? Das Herz des Menschen kann der Wohnsitz des Heiligen Geistes sein.

Der Friede Christi, der alles Verstehen übersteigt, kann in Deiner Seele ruhen, und die verwandelnde Kraft Seiner Gnade kann in Deinem Leben wirken und Dich für die Höfe der Herrlichkeit vorbereiten.




Gelöbnis unserer Annahme, 30. Mai

"Und da Jesus getauft war, stieg Er alsbald herauf aus dem Wasser; und siehe, da tat sich der Himmel auf Über Ihm, und Er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und auf Ihn leuchten; und siehe, da ertönte eine Stimme vom Himmel, die sprach: Dies ist Mein lieber Sohn, an welchem Ich Wohlgefallen habe."

Matthäus 3:16+17

Welche Bedeutung hat diese Begebenheit für uns?

Wie gedankenlos haben wir den Bericht über die Taufe unseres Herrn gelesen, ohne zu begreifen, daß sie für uns von größter Bedeutung war und daß Christus vom Vater stellvertretend für den Menschen angenommen wurde.

Als Jesus sich an den Ufern des Jordans verneigte und Seine Bitte darbrachte, wurde die Menschheit dem Vater von Ihm dargebracht, der Seine Göttlichkeit in die Menschheit gekleidet hatte. Jesus bot sich dem Vater stellvertretend für die Menschen an, damit diejenigen, die durch die Sünde von Gott getrennt worden waren, durch die Verdienste des göttlichen Bittstellers zu Gott zurückgebracht werden konnten.

Das Gebet Christi für die verlorene Menschheit bahnte sich seinen Weg durch jeden Schatten, den Satan zwischen den Menschen und Gott geworfen hatte, und hinterließ einen klaren Kommunikationskanal zum Thron der Herrlichkeit selbst.

Die Stimme Gottes wurde als Antwort auf das Gebet Christi gehört, und das sagt dem Sünder, daß sein Gebet vor dem Thron des Vaters Eingang finden wird. Der Heilige Geist wird denen gegeben, die um Seine Kraft und Gnade bitten, und wird unseren Schwächen helfen, wenn wir eine Unterredung mit Gott wünschen. Der Himmel ist offen für unsere Bitten, und wir sind eingeladen, zu kommen, um

"kühn zum Thron der Gnade zu treten, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden, um in der Not zu helfen. (Hebräer 4:16)

Mit all unseren Sünden und Schwächen werden wir nicht als wertlos abgetan.

"Er hat uns angenommen in dem Geliebten." (Epheser 1:6)

Die Herrlichkeit, die auf Christus ruhte, ist ein Unterpfand der Liebe Gottes zu uns. Sie erzählt von der Macht des Gebets, wie die menschliche Stimme das Ohr Gottes erreichen kann und unsere Bitten in den Höfen des Himmels Gehör finden.

Das Licht, das durch die offene Pforte auf das Haupt unseres Erlösers fiel, wird auch auf uns fallen, wenn wir um Hilfe bitten, der Versuchung zu widerstehen. Die Stimme, die zu Jesus sprach, sagt zu jeder gläubigen Seele:

"Dies ist Mein geliebtes Kind, an dem Ich Wohlgefallen habe."




Drei mächtige Helfer, 31. Mai

"Darum sind wir mit Ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus auferweckt worden ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln sollen."

Römer 6:4

Jesus war unser Vorbild in allen Dingen, die das Leben und die Frömmigkeit betreffen. Er wurde im Jordan getauft, so wie alle, die zu Ihm kommen, getauft werden müssen.

Christus machte die Taufe zum Eingang in Sein geistliches Reich. Diejenigen, die die Taufe empfangen, geben damit eine öffentliche Erklärung ab, daß sie der Welt entsagt haben und Mitglieder der königlichen Familie geworden sind.

Diejenigen, die dies tun, müssen alle weltlichen Erwägungen ihren neuen Beziehungen unterordnen. Sie haben öffentlich erklärt, daß sie nicht länger in Stolz und Selbstgefälligkeit leben werden.

Sie sind durch einen feierlichen Bund an ein Leben für den Herrn gebunden. Sie sollen alle ihnen anvertrauten Fähigkeiten für Ihn einsetzen.

Wenn wir uns der feierlichen Zeremonie der Taufe unterziehen, bezeugen wir vor Engeln und Menschen, daß wir von unseren alten Sünden gereinigt sind und daß wir von nun an, nachdem wir der Welt gestorben sind, "das suchen, was droben ist." (Kolosser 3:1)

Wir sollten unser Taufgelübde nicht vergessen. In der Gegenwart der drei höchsten Mächte des Himmels - des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes - haben wir uns verpflichtet, den Willen dessen zu tun, der erklärt hat:

"Ich bin die Auferstehung und das Leben." (Johannes 11:25)

Christus vergibt jedem reuigen Sünder, und wenn der Vergebene bei der Taufe aus dem Wassergrab aufersteht, wird er zu einer neuen Kreatur erklärt, deren Leben mit Christus in Gott verborgen ist.

Laßt uns immer daran denken, daß es unser hohes Vorrecht ist, von unseren alten Sünden gereinigt zu werden.

Wenn der Christ sein Taufgelübde ablegt, wird ihm göttliche Hilfe zugesagt.

Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist stehen bereit, um in Seinem Namen zu wirken. Gott stellt ihm die Mittel des Himmels zur Verfügung, damit er ein Überwinder wird.

Seine eigene Kraft ist gering; aber Gott ist allmächtig, und Gott ist sein Helfer. Täglich soll er seine Bedürfnisse vor dem Thron der Gnade kundtun.

Durch Glauben und Vertrauen, indem er sich der zur Verfügung gestellten Mittel bedient, kann er mehr als ein Überwinder sein.


Mai  in Audio zum anhören 

Conflict and Courage   an Audio devotional Book  by Ellen G. White  in Youtube Or listen to all the parts as well in my Podcast . You'll...