Samstag, 31. Dezember 2022

 



Juni


Sommerzeit mit Gott, 1. Juni

"Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist weg und dahin; die Blumen sind hervorgekommen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen,
und die Turteltaube läßt sich hören in unserm Lande."

Hohelied 2:11+12

An diesem schönen Morgen erscheint die ganze Natur frisch und schön. Die Erde hat ihr grünes Sommergewand angelegt und lächelt in fast paradiesischer Schönheit.

Ich glaube, unsere Freude am Sommer wird durch die Erinnerung an die langen, kalten Wintermonate noch verstärkt; und andererseits hilft uns die Hoffnung auf den Sommer, die Winterherrschaft fröhlicher zu ertragen.

Wenn wir uns mit der Unfruchtbarkeit und Trostlosigkeit, mit der uns der Eiskönig umgibt, beschäftigen würden, könnten wir sehr unglücklich sein; aber weil wir weiser sind, freuen wir uns auf den kommenden Frühling, der die Vögel zurückbringen, die schlafenden Blumen erwecken, die Erde in ihr grünes Gewand kleiden und die Luft mit Licht, Duft und Gesang erfüllen wird.

Der Aufenthalt des Christen in dieser Welt kann treffend mit dem langen, kalten Winter verglichen werden. Hier erleben wir Prüfungen, Sorgen und Enttäuschungen, aber wir sollten nicht zulassen, daß unser Geist bei diesen Dingen verweilt.

Laßt uns vielmehr mit Hoffnung und Glauben auf den kommenden Sommer blicken, wenn wir in unserer Heimat Eden willkommen geheißen werden, wo nur Licht und Freude, Frieden und Liebe herrschen.

Hätte der Christ nie die Stürme des Leids in dieser Welt erlebt, wäre sein Herz nie durch Enttäuschung erkaltet oder durch Angst bedrückt worden, er wüßte den Himmel kaum zu schätzen.

Wir werden nicht verzagt sein, auch wenn wir oft müde, traurig und herzkrank sind; der Winter wird nicht immer andauern.

Der Sommer des Friedens, der Freude und der ewigen Wonne wird bald kommen. Dann wird Christus bei uns wohnen und uns zu den Quellen des lebendigen Wassers führen und alle Tränen von unseren Augen abwischen.

Lasse Dich durch nichts davon abhalten, gründliche Arbeit für die Ewigkeit zu leisten.

Es wird keine kalten Winde geben, keine winterliche Kälte, sondern einen ewigen Sommer. Es gibt Licht für den Geist, Liebe, die beständig und aufrichtig ist.

Es wird Gesundheit und Unsterblichkeit geben, Kraft für jedes Vermögen. Jeder Kummer und jede Trauer wird für immer ausgeschlossen sein.

Das Zeichen des neuen Herzens, 2. Juni

"Und Ich will Euch ein neues Herz und einen neuen Geist in Euch geben und will das steinerne Herz aus Eurem Fleisch wegnehmen und Euch ein fleischernes Herz geben."

Hesekiel 36:26

Eines der ernsthaftesten Gebete, die im Wort Gottes aufgezeichnet sind, ist das von David, als er flehte,

"Schaffe in mir ein reines Herz, o Gott." (Psalm 51:10)

Die Antwort Gottes auf ein solches Gebet lautet: "Ein neues Herz will ich Dir geben."

Dies ist ein Werk, das kein begrenzter Mensch vollbringen kann. Männer und Frauen müssen ganz am Anfang stehen und Gott ernsthaft um eine echte christliche Erfahrung bitten.

Sie sollen die schöpferische Kraft des Heiligen Geistes spüren. Sie sollen das neue Herz empfangen, das durch die Gnade des Himmels weich und zart gehalten wird.

Der selbstsüchtige Geist soll von der Seele gereinigt werden. Sie sollen ernsthaft und mit demütigem Herzen arbeiten, wobei jeder einzelne auf Jesus um Führung und Ermutigung blickt.

wird das Gebäude, wenn es richtig zusammengefügt ist, zu einem heiligen Tempel im Herrn heranwachsen.

Vor allem die Jugendlichen stolpern über diesen Satz, "ein neues Herz". Sie wissen nicht, was es bedeutet. Sie suchen nach einer besonderen Veränderung in ihren Gefühlen. Das bezeichnen sie als Bekehrung. Über diesen Irrtum sind Tausende ins Verderben gestolpert, weil sie den Ausdruck

"Ihr müßt von neuem geboren werden" nicht verstanden haben. (Johannes 3:7)

Satan verleitet die Menschen zu der Annahme, sie seien bekehrt, weil sie einen Gefühlsrausch erlebt haben. Aber ihre Erfahrung ändert sich nicht. Ihre Handlungen sind dieselben wie vorher. I

hr Leben zeigt keine gute Frucht. Sie beten oft und lange und beziehen sich ständig auf die Gefühle, die sie zu diesem oder jenem Zeitpunkt hatten.

Aber sie leben nicht das neue Leben. Sie lassen sich täuschen. Ihre Erfahrung geht nicht tiefer als das Gefühl. Sie bauen auf Sand, und wenn ein ungünstiger Wind kommt, wird ihr Haus weggefegt.

Wenn Jesus von einem neuen Herzen spricht, meint er den Verstand, das Leben, das ganze Wesen. Ein neues Herz zu haben bedeutet, die Zuneigung von der Welt abzuziehen und sie an Christus zu binden. Ein neues Herz zu haben bedeutet, einen neuen Geist, neue Absichten und neue Motive zu haben.

Was ist das Zeichen für ein neues Herz? Es ist ein verändertes Leben.



Hüte Dich vor einem harten Herzen, 3. Juni

"Denn Er ist unser Gott und wir das Volk seiner Weide und Schafe Seiner Hand.
Heute, so Ihr Seine Stimme höret, so verstockt Euer Herz nicht,
wie zu Meriba geschah, wie zu Massa in der Wüste."

Psalm 95:7+8

Kein Mensch kann seine von Gott gegebenen Kräfte auch nur einmal in den Dienst der Weltlichkeit oder des Stolzes stellen, ohne sich auf den Boden des Feindes zu begeben. Jede Wiederholung der Sünde schwächt seine Widerstandskraft, macht seine Augen blind und erstickt die Überzeugung.

Der Herr schickt uns Warnungen, Ratschläge und Zurechtweisungen, damit wir Gelegenheit haben, unsere Fehler zu korrigieren, bevor sie zur zweiten Natur werden.

Aber wenn wir uns weigern, uns korrigieren zu lassen, greift Gott nicht ein, um den Neigungen unseres eigenen Handelns entgegenzuwirken.

Er wirkt kein Wunder, damit die gesäte Saat nicht aufgeht und Früchte trägt.

Der Mensch, der eine ungläubige Hartnäckigkeit oder eine starre Gleichgültigkeit gegenüber der göttlichen Wahrheit an den Tag legt, bringt nur die Ernte ein, die er selbst gesät hat. Diese Erfahrung haben schon viele gemacht.

Sie hören mit starrer Gleichgültigkeit auf die Wahrheiten, die einst ihre Seelen bewegten. Sie haben Vernachlässigung, Gleichgültigkeit und Widerstand gegen die Wahrheit gesät, und das ist die Ernte, die sie einfahren werden.

Die Kälte des Eises, die Härte des Eisens, die Undurchdringlichkeit und Unbeeindruckbarkeit des Gesteins, all das findet eine Entsprechung im Charakter mancher bekennender Christen.

So verstockte der Herr das Herz des Pharao. Gott sprach zu dem ägyptischen König durch den Mund von Mose und gab ihm die eindrucksvollsten Beweise göttlicher Macht; aber der Monarch verweigerte hartnäckig das Licht, das ihn zur Umkehr gebracht hätte.

Gott sandte keine übernatürliche Kraft, um das Herz des rebellischen Königs zu verstocken, aber da der Pharao sich der Wahrheit widersetzte, wurde der Heilige Geist zurückgezogen, und er wurde der Finsternis und dem Unglauben überlassen, die er gewählt hatte.

Durch die beharrliche Ablehnung des Einflusses des Geistes schneiden sich die Menschen von Gott ab.

Er hat kein wirksames Mittel mehr in Reserve, um ihren Geist zu erleuchten. Keine Offenbarung Seines Willens kann sie in ihrem Unglauben erreichen.

Aber unbeugsame Grundsätze werden den Weg derer kennzeichnen, die zu den Füßen Jesu sitzen und von Ihm lernen.


Das Werk der Herzensbildung, 4. Juni

"Bewahre Dein Herz mit allem Fleiß; denn aus ihm kommen die Dinge des Lebens."

Sprüche 4:23

Eine sorgfältige Herzenshaltung ist für ein gesundes Wachstum in der Gnade unverzichtbar. Das Herz in seinem natürlichen Zustand ist eine Behausung für unheilige Gedanken und sündige Leidenschaften.

Wenn es Christus untergeordnet werden soll, muß es durch den Geist von allen Verschmutzungen gereinigt werden. Das kann nicht ohne die Zustimmung des Einzelnen geschehen.

Wenn die Seele gereinigt worden ist, ist es die Pflicht des Christen, sie unbefleckt zu halten.

Viele scheinen zu glauben, die Religion Christi verlange nicht, daß man alltägliche Sünden aufgibt und sich von Gewohnheiten befreit, die die Seele gefangen gehalten haben. Sie verzichten auf einige Dinge, die das Gewissen verurteilt, aber sie versäumen es, Christus im täglichen Leben zu vertreten.

Sie bringen die Christusähnlichkeit nicht in ihr Haus. Sie zeigen keine aufmerksame Sorgfalt in ihrer Wortwahl.

Zu oft werden unruhige, ungeduldige Worte gesprochen, Worte, die die schlimmsten Leidenschaften des menschlichen Herzens wecken. Solche Menschen brauchen die ständige Gegenwart Christi in ihrer Seele.

Nur in Seiner Kraft können sie über ihre Worte und Taten wachen.

Bei der Arbeit der Herzensbewahrung müssen wir unablässig im Gebet sein, unermüdlich den Thron der Gnade um Hilfe anflehen.

Diejenigen, die den Namen "Christ" tragen, sollten mit Ernst und Demut zu Gott kommen und Ihn um Hilfe anflehen.

Der Christ kann sich nicht immer in der Gebetshaltung befinden, aber seine Gedanken und Wünsche können immer nach oben gerichtet sein. Das Herz im Himmel zu behalten, wird allen Gnaden Kraft geben und alle Pflichten mit Leben erfüllen.

Den Geist zu erziehen, um bei himmlischen Dingen zu verweilen, wird allen unseren Bemühungen Leben und Ernsthaftigkeit verleihen. Unsere Bemühungen sind träge, und wir laufen das christliche Rennen langsam und zeigen Trägheit und Faulheit, weil wir den himmlischen Preis so wenig schätzen.

Wir sind Zwerge in unseren geistlichen Errungenschaften. Es ist das Vorrecht und die Pflicht des Christen, in der Erkenntnis des Sohnes Gottes zu wachsen, "bis er ein vollkommener Mensch ist."



Wer hat die Kontrolle über mein Leben? 5. Juni

"Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken und sieh, ob ein böser Weg in mir ist, und führe mich auf den ewigen Weg."

Psalm 139:23+24

Gott führt Sein Volk Schritt für Schritt weiter. Er bringt sie in Situationen, die dazu dienen, die Beweggründe des Herzens zu offenbaren. Manche halten an einem Punkt durch, scheitern aber am nächsten. Bei jedem weiteren Schritt wird das Herz geprüft und ein wenig näher untersucht.

Wenn jemand feststellt, daß sein Herz sich dem geraden Werk Gottes widersetzt, sollte ihn das davon überzeugen, daß er an der Überwindung zu arbeiten hat, oder er wird schließlich vom Herrn verworfen werden.

Diese Welt ist der Ort, an dem man sich darauf vorbereitet, in Gottes Gegenwart zu erscheinen. Der Einzelne wird hier zeigen, welche Macht sein Herz beeinflußt und sein Handeln steuert.

Wenn sie etwas höher schätzen als die Wahrheit, ist ihr Herz nicht bereit, Jesus zu empfangen, und er wird folglich ausgeschlossen.

Wenn Menschen, die geprüft werden sich weigern, ihre Götzen zu opfern, überläßt der Geist Gottes sie mit ihren sündigen Zügen unbeherrscht der Kontrolle böser Engel.

Viele, die sich zu Nachfolgern Christi bekennen, sind nicht bereit, ihr eigenes Herz genau zu prüfen, um zu sehen, ob sie vom Tod zum Leben übergegangen sind.

Einige stützen sich auf eine alte Erfahrung und scheinen zu glauben, daß ein bloßes Bekenntnis zur Wahrheit sie retten wird; aber Gottes Wort offenbart die schreckliche Tatsache, daß alle diese Menschen eine falsche Hoffnung hegen.

Ob jung oder alt, Gott prüft Dich jetzt. Du entscheidest jetzt über Dein eigenes ewiges Schicksal. Stolz, Mode, leeres Gerede und Selbstsucht sind Übel, die, wenn sie gefördert werden, zunehmen und den guten Samen, der in Dein Herz gesät wurde, ersticken werden.

Laßt uns als Nachfolger Christi unsere Herzen wie mit einer brennenden Kerze erforschen, um zu sehen, welche Art von Geist wir haben.

Laßt uns zu unserem gegenwärtigen und ewigen Wohl unsere Handlungen kritisieren, um zu sehen, wie sie im Licht des Gesetzes Gottes stehen.

Wir brauchen Menschen die Christus vollständig nachfolgen, deren Kopf, Hände, Ohren und alle Fähigkeiten und Kräfte Jesus geweiht sind.

Es ist nicht die Kraft des Geldbeutels oder des Verstandes, sondern die Kraft des Herzens, die wir brauchen.



Soldaten auf dem Schlachtfeld des Lebens, 6. Juni

"Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, wozu Du auch berufen bist und ein gutes Bekenntnis abgelegt hast vor vielen Zeugen."

1. Timotheus 6:12

Wenn Seelen sich bekehren, ist ihr Heil noch nicht vollendet. Sie haben dann ein Rennen zu laufen und der mühsame Kampf liegt vor ihnen, "den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen." Der Kampf dauert ein Leben lang und muß mit entschlossener Energie geführt werden, die im Verhältnis zum Wert des Ziels steht, das man anstrebt, nämlich das ewige Leben.

Satan versucht immer zu zerstören; er wirft seinen höllischen Schatten zwischen unsere Seelen und das Licht der Sonne der Gerechtigkeit.

Wenn Du von Zweifeln sprichst und der Liebe Deines himmlischen Vaters mißtraust, kommt Satan herein und vertieft den Eindruck, und das, was beschattet wird, wird zur Schwärze der Verzweiflung. Deine einzige Hoffnung besteht nun darin, daß Du aufhörst, von der Dunkelheit zu reden.

Wenn Du auf der dunklen Seite verweilst, wirfst Du Dein Vertrauen in Gott weg, und das ist genau das, was Satan will, was Du tun sollst. Er will Dich wie Weizen sieben; aber Jesus legt Fürsprache für Dich ein; Seine Liebe ist weit und tief.

Vielleicht wirst Du fragen: "Woher weißt Du, daß Er mich liebt?"

Ich schaue auf das Kreuz von Golgatha, wohin auch Du schauen solltest. Das Blut, das am Kreuz vergossen wurde, reinigt uns von allen Sünden. Wir arbeiten täglich an unserer Bestimmung. Wir haben eine Krone des ewigen Lebens zu gewinnen, eine Hölle zu meiden.

Wir können uns mit Sicherheit nicht selbst retten, und wir wissen, daß Christus will, daß wir gerettet werden. Er hat sein eigenes Leben gegeben, um das Lösegeld für unsere Seelen zu zahlen. Nachdem Er dieses unendliche Opfer gebracht hat, betrachtet Er uns nicht mit Gleichgültigkeit.

Wir wollen uns an den Weg, die Wahrheit und das Leben klammern. Wir haben einen lebendigen Retter, einen lebendigen Fürsprecher, der uns in jeder Zeit der Not beistehen wird. Wenn Du in der Versuchung bist, in die dunkle Höhle des Zweifels und der Verzweiflung zu gehen, singe:

"Steh auf, meine Seele, steh auf! Schüttle Deine schuldigen Ängste ab; das blutende Opfer erscheint an Deiner Stelle; vor dem Thron steht meine Bürgschaft; mein Name ist in Seine Hände geschrieben."



Der Hof des Heiligen Lebens, 7. Juni

"Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein besonderes Volk, damit Ihr den lobt, der Euch aus der Finsternis in Sein wunderbares Licht gerufen hat."

1. Petrus 2:9

Die Gemeinde Christi auf Erden befindet sich inmitten der sittlichen Finsternis einer untreuen Welt, die das Gesetz Gottes mit Füßen tritt. Aber ihr Erlöser, der ihr Lösegeld mit dem Preis Seines eigenen kostbaren Blutes erkauft hat, hat alle Vorkehrungen getroffen, damit Seine Gemeinde ein umgestalteter Leib sein kann, der vom Licht der Welt erleuchtet wird und die Herrlichkeit Emmanuels besitzt.

Die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit, die durch Seine Gemeinde scheinen, werden jedes verlorene, verirrte Schaf, das zu Ihm kommt und bei Ihm Zuflucht findet, in Seine Herde sammeln. Sie werden Frieden, Licht und Freude in Ihm finden, der Friede und Gerechtigkeit in Ewigkeit ist. Die Glieder der Gemeinde sollten einzeln dafür sorgen, daß das Licht der Liebe Gottes in ihren eigenen Seelen hell brennt, damit es auch für andere leuchtet.

Es steht zu viel auf dem Spiel, als daß wir zulassen könnten, daß sich geistliche Schläfrigkeit in uns einschleicht.

Hüten wir uns davor, eine Abneigung gegen Gottesdienste und religiöse Pflichten zu hegen. Kämpfen wir entschlossen gegen die Trägheit der Seele an, die für das Wachstum und sogar für das Leben des Christen so verhängnisvoll ist.

Jene Gemeinde wird gesund und blühend sein, deren Mitglieder aktive, persönliche Anstrengungen unternehmen, um anderen Gutes zu tun und Seelen zu retten. Dies wird ein ständiger Ansporn zu jedem guten Werk sein. Solche Christen werden sich mit größerem Ernst um ihre eigene Errettung bemühen.

Die schlummernden Energien werden geweckt, die ganze Seele wird von der unbesiegbaren Entschlossenheit beseelt sein, das Lob des Erlösers in den Worten: "Gut gemacht" zu erringen und die Krone des Siegers zu tragen.

Christus macht Seine Gemeinde zu einem schönen Tempel für Gott.

"Wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind", verkündete Er,

"da bin Ich mitten unter ihnen." (Matthäus 18:20)

Seine Gemeinde ist der Hof des heiligen Lebens, erfüllt mit vielfältigen Gaben und ausgestattet mit dem Heiligen Geist.

Jedem Mitglied der Gemeinde auf Erden sind vom Himmel entsprechende Aufgaben zugewiesen worden, und alle sollen ihr Glück im Glück derer finden, denen sie helfen und die sie segnen.



In der Werkstatt Gottes, 8. Juni

"Auch Ihr seid als lebendige Steine zu einem geistlichen Haus erbaut, zu einer heiligen Priesterschaft, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch
Jesus Christus."

1. Petrus 2:5

Der jüdische Tempel wurde aus behauenen Steinen gebaut, die aus den Bergen gebrochen wurden; und jeder Stein wurde für seinen Platz im Tempel angepaßt, behauen, poliert und geprüft, bevor er nach Jerusalem gebracht wurde. Und als alle Steine zur Baustelle gebracht waren, fügte sich das Gebäude ohne das Geräusch von Axt oder Hammer zusammen.

Dieses Gebäude stellt Gottes geistlichen Tempel dar, der aus Material besteht, das aus allen Nationen, Sprachen und Völkern, aus allen Ständen, hohen und niedrigen, reichen und armen, gelehrten und ungelehrten, gesammelt wurde.

Es handelt sich nicht um tote Materie, die mit Hammer und Meißel bearbeitet werden muß. Es sind lebendige Steine, die durch die Wahrheit aus der Welt herausgebrochen wurden; und der große Baumeister, der Herr des Tempels, ist jetzt dabei, sie zu behauen und zu polieren und sie für ihren jeweiligen Platz im geistigen Tempel einzupassen.

Wenn er vollendet ist, wird dieser Tempel in allen seinen Teilen vollkommen sein und die Bewunderung der Engel und der Menschen auf sich ziehen; denn sein Baumeister und Schöpfer ist Gott. Die Sorgfalt, die beim Bau des Tempels an den Tag gelegt wurde, ist uns eine Lehre für die Sorgfalt, die wir bei der Bildung unseres Charakters walten lassen sollen.

Es durfte kein billiges Material verwendet werden.

Die verschiedenen Teile durften nicht willkürlich aneinandergereiht werden. Die Teile müssen perfekt zueinander passen. So wie Gottes Tempel war, so muß auch Seine Gemeinde sein.

Sein Volk soll keine wertlosen Hölzer, keine nachlässige, gleichgültige Arbeit in ihren Charakterbau einbringen. Jetzt sind wir in der Werkstatt Gottes, und der Vorgang ist in diesen Stunden der Bewährung im Gange, um uns für den herrlichen Tempel zu rüsten.

Wir können jetzt nicht gleichgültig, nachlässig und unachtsam sein und uns weigern, von der Sünde abzulassen, und erwarten, daß wir rein und heilig werden und einen Charakter bekommen, der dem eines Palastes gleicht.

Jetzt ist der Tag der Vorbereitung; jetzt ist die Zeit, in der wir unsere Mängel beseitigen lassen können.

Ein Stein, der nicht glänzt, ist wertlos.

Das, was den Wert unserer Gemeinden ausmacht, sind keine toten, glanzlosen Steine, sondern lebendige Steine, Steine, die die hellen Strahlen des Hauptecksteins, der Sonne der Gerechtigkeit, auffangen.



Die Segnungen der christlichen Gemeinschaft, 9. Juni

"Wir sollen nicht aufhören, uns zu versammeln, wie es einige tun, sondern wir sollen einander ermahnen; und das umso mehr, als Ihr seht, daß der Tag naht."

Hebräer 10:25

Diejenigen, die zum Haus des Glaubens gehören, sollen niemals die Versammlung vernachlässigen; denn das ist das von Gott eingesetzte Mittel, um Seine Kinder zur Einheit zu führen, damit sie sich in christlicher Liebe und Gemeinschaft gegenseitig helfen, stärken und ermutigen können.

Als Brüder unseres Herrn sind wir mit einer heiligen Berufung zu einem heiligen, glücklichen Leben berufen. Nachdem wir den schmalen Pfad des Gehorsams betreten haben, laßt uns unseren Geist durch die Gemeinschaft miteinander und mit Gott erfrischen.

Da wir den Tag Gottes herannahen sehen, laßt uns oft zusammenkommen, um Sein Wort zu studieren und einander zu ermahnen, treu zu sein bis ans Ende.

Diese irdischen Versammlungen sind das von Gott eingesetzte Mittel, durch das wir Gelegenheit haben, miteinander zu sprechen und alle mögliche Hilfe zu sammeln, um uns in der richtigen Weise darauf vorzubereiten, in den himmlischen Versammlungen die Erfüllung der Versprechen unseres Erbes zu empfangen.

Denkt daran, daß Ihr in jeder Versammlung mit Christus, dem Meister der Versammlungen, zusammentrefft.

Ermutigt ein persönliches Interesse füreinander; denn es reicht nicht aus, Menschen nur zu kennen. Wir müssen die Menschen in Christus Jesus kennen.

Wir sind aufgefordert, "aufeinander zu achten". Das ist der Grundton des Evangeliums. Der Grundton der Welt ist das eigene Ich.

Ich möchte diejenigen ermutigen, die sich in kleinen Gruppen versammeln, um Gott anzubeten. Brüder und Schwestern, laßt Euch nicht entmutigen, weil Ihr so wenige seid.

Der Baum, der allein auf der Ebene steht, schlägt seine Wurzeln tiefer in die Erde, breitet seine Äste weiter nach allen Seiten aus und wächst stärker und symmetrischer, während er allein mit dem Sturm der Freude im Sonnenschein ringt.

So kann der Christ, der von irdischer Abhängigkeit abgeschnitten ist, lernen, sich ganz auf Gott zu verlassen, und aus jeder Auseinandersetzung Kraft und Mut schöpfen.

Möge der Herr die Verstreuten und Einsamen segnen und sie zu tüchtigen Arbeitern für Ihn machen.



Eins mit der Gemeinde im Himmel, 10. Juni

"Darum beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, nach dem das ganze Geschlecht im Himmel und auf Erden benannt ist."

Epheser 3:14+15

Die Gemeinde Gottes auf Erden ist eins mit der Gemeinde Gottes im Himmel. Die Gläubigen auf der Erde und die, die im Himmel nie gefallen sind, sind eine Gemeinde.

Jedes himmlische Wesen ist an den Versammlungen der Heiligen interessiert, die auf der Erde zusammenkommen, um Gott in Geist und Wahrheit und in der Schönheit der Heiligkeit anzubeten.

Im inneren Hof des Himmels hören sie die Zeugnisse der Zeugen für Christus im äußeren Hof auf der Erde, und der Lobpreis und die Danksagung, die von der Gemeinde unten kommen, werden in den himmlischen Lobgesang aufgenommen, und Preis und Jubel erschallen durch das Himmelsgewölbe, weil Christus nicht vergeblich für die gefallenen Söhne Adams gestorben ist.

Während die Engel aus der Quelle trinken, trinken die Heiligen auf Erden von den reinen Strömen, die vom Thron Gottes fließen und die Stadt Gottes erfreuen.

In jeder Versammlung der Heiligen auf Erden hören die Engel Gottes die Danksagung, den Lobpreis und das Flehen, die vom Volk Gottes in Zeugnissen, Liedern und Gebeten dargebracht werden. Sie sollen daran denken, daß ihr Lobpreis durch die Chöre der Engelscharen im Himmel ergänzt wird.

Die Schar der Gläubigen mag zahlenmäßig gering sein, aber sie sind durch die Spaltaxt der Wahrheit als rohe Steine aus dem Steinbruch der Welt genommen worden, um durch Prüfung und Erprobung für einen Platz in Gottes himmlischem Tempel hergerichtet zu werden, und sie sind sehr kostbar in den Augen des Herrn.

Selbst im Rohzustand sind sie in den Augen Gottes wertvoll.

Die Axt und der Hammer und der Meißel der Prüfung und des Tests sind in den Händen dessen, der geschickt ist, und werden nicht benutzt, um zu zerstören, nicht um ins Nichts zu stürzen, sondern um die Vollkommenheit einer jeden Seele herauszuarbeiten.

Der Herr wird den demütigsten, niedrigsten Gläubigen an Jesus ebenso wenig verstoßen, wie Er Seinen Thron abreißen wird. Wir sind angenommen in dem Geliebten.

Wir sind Mitglieder der königlichen Familie, Kinder des himmlischen Königs, Erben Gottes und Miterben Jesu Christi.



Das kostbarste aller Treffen, 11. Juni

" Aber die Gottesfürchtigen trösten sich untereinander also: Der HERR merkt und hört es, und vor Ihm ist ein Denkzettel geschrieben für die, so den HERRN fürchten und an Seinen Namen gedenken. "

Maleachi 3:16

Was für ein hoffnungsvolles Bild ist das, in dem der Herr dargestellt wird, wie er sich niederbeugt und auf das Zeugnis Seiner Zeugen hört!

Die Worte, denen Gott und die Engel mit Freude zuhören, sind Worte der Wertschätzung für das große Geschenk, das der Welt in dem eingeborenen Sohn Gottes gemacht wurde.

Jedes Wort des Lobes für den Segen des Lichts der Wahrheit ist in den himmlischen Aufzeichnungen festgehalten.

Jedes Wort, das die barmherzige Güte unseres himmlischen Vaters anerkennt, der Jesus gegeben hat, um unsere Sünden wegzunehmen und uns Seine Gerechtigkeit zuzuerkennen, ist im Buch Seines Gedenkens verzeichnet. Zeugnisse dieser Art

"verkünden das Lob dessen, der uns aus der Finsternis in Sein wunderbares Licht gerufen hat."
(1. Petrus 2:9)

Die Zeit und der Zeitpunkt sind sehr kostbar. Die versammelten Gläubigen befinden sich in der Audienzkammer des himmlischen Universums. Sie sollen für Gott und den Herrn Jesus Christus, der Sein Leben für die Welt gegeben hat, Zeugnis ablegen.

Welche tiefe und ernste Bedeutung kommt diesen kleinen Versammlungen zu! Jesus Christus hat das Lösegeld mit Seinem eigenen Blut für ihre Seelen bezahlt, und Er ist mitten unter ihnen, wenn sie zusammenkommen, um Gott anzubeten.

Die Majestät des Himmels verbindet Seine Interessen mit denen der Gläubigen, wie bescheiden ihre Lebensumstände auch sein mögen.

Und wo immer sie das Vorrecht haben, sich zu versammeln, ist es angebracht, daß sie oft miteinander sprechen und die Dankbarkeit und Liebe zum Ausdruck bringen, die sich aus dem Nachdenken über den Namen des Herrn ergibt.

So wird Gott verherrlicht werden, wenn Er hört und zuhört, und das Zeugnistreffen wird als das wertvollste aller Treffen angesehen werden.

Laßt uns alle daran denken, daß die Engel jedes Wort, das den Charakter und die Sendung Christi rechtfertigt, in das Buch des Gedächtnisses eintragen. Von denen, die von der Liebe Gottes Zeugnis ablegen, sagt der Herr:

"Und sie werden von mir, spricht der Herr der Heerscharen, als Mein auserwähltes Eigentum behandelt werden an dem Tag, den Ich bereite." (Maleachi 3:17)



Einheit in der Vielfalt, 12. Juni

"Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid auf einerlei Hoffnung Eurer Berufung; ein HERR, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater unser aller, der da ist über Euch allen und durch Euch alle und in Euch allen. Einem jeglichen aber unter uns ist gegeben die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi."

Epheser 4:4-7

Einheit in der Vielfalt ist der Plan Gottes.

Unter den Nachfolgern Christi sollen sich verschiedene Elemente vermischen, eines dem anderen angepaßt, und jedes soll sein besonderes Werk für Gott verrichten.

Jeder Einzelne hat seinen Platz in der Ausfüllung eines großen Plans, der den Stempel des Bildes Christi trägt.

Der eine ist dazu bestimmt, ein gewisses Werk zu tun, ein anderer hat eine weitere Aufgabe, für die er geeignet ist, der nächste hat eine noch andere Bestimmung; aber jeder soll die Ergänzung des anderen sein.

Der Geist Gottes, der in und durch die verschiedenen Elemente wirkt, wird die Harmonie des Handelns bewirken. Es soll nur einen Hauptgeist geben, den Geist dessen, der unendlich weise ist und in dem sich alle verschiedenen Bestandteile in schöner, unvergleichlicher Einheit treffen.

Unterschiede im Charakter sind von Natur aus vorhanden, aber unsere Einheit hängt davon ab, inwieweit wir uns dem verwandelnden Einfluß des Geistes Gottes beugen.

Durch die Gnade Christi besitzen manche Menschen kostbare Charakterzüge, eine freundliche und liebenswürdige Veranlagung; selbst ihre Zurechtweisungen sind von Zärtlichkeit durchdrungen, denn der Geist Christi scheint in ihnen zu wirken.

Die Kraft seiner Gnade wird den Charakter nach dem göttlichen Vorbild formen und gestalten, ihn in Weichheit und Schönheit erneuern, in Übereinstimmung mit seinem eigenen gesegneten Bild. Wie groß ist die Vielfalt, die sich in der natürlichen Welt zeigt! Jedes Objekt hat seinen eigenen Wirkungskreis; und doch sind alle im großen Ganzen miteinander verbunden.

Christus Jesus ist in Einheit mit dem Vater, und von dem großen Zentrum aus soll sich diese wunderbare Einheit durch alle Klassen und Verschiedenheiten von Talenten erstrecken.

Wir sollen alle die Talente der anderen respektieren; wir sollen in Güte, in selbstlosen Gedanken und Handlungen harmonieren, weil der Geist Christi als lebendige, wirkende Kraft das Ganze durchströmt.

Es sind nicht auffällige Handlungen, die Einheit erzeugen; es ist die Prägung des Charakters durch den Heiligen Geist.



Vereint in Christus, 13. Juni

"Auf daß sie alle eins seien, wie Du, Vater, in Mir bist und Ich in Dir, auf daß auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, daß Du Mich gesandt hast."

Johannes 17:21

Das feierliche, ernste Gebet Christi reicht bis in unsere Zeit hinab. Was für eine Stellung ist das für den gefallenen Menschen, die er durch Gehorsam erlangen kann, das Einssein mit Gott durch Jesus Christus! Zu welchen Höhen dürfen wir uns erheben, wenn wir auf den Lohn der Belohnung achten!

Wir sollen von Gott die Kraft erhalten, daß die menschliche Natur unter dem göttlichen Wirken nicht immer verkehrt wird und nicht immer unter dem verderblichen, zerstörenden Einfluß der Sünde steht. Die menschliche Natur wird durch Jesus Christus mit den Engeln, ja sogar mit dem großen Gott verbündet.

Diejenigen, die wahrhaftig mit Gott verbunden sind, werden nicht im Widerspruch zueinander stehen. Sein Geist, der in ihren Herzen herrscht, wird Harmonie, Liebe und Einheit schaffen. Bei den Kindern des Satans ist das Gegenteil der Fall; bei ihnen herrscht ein ständiger Widerspruch. Zwietracht, Neid und Eifersucht sind die herrschenden Elemente.

Das Merkmal des Christen ist die Sanftmut Christi. Wohlwollen, Freundlichkeit, Barmherzigkeit und Liebe entspringen der Unendlichen Weisheit, während das Gegenteil die unheilige Frucht eines Herzens ist, das nicht in Einklang mit Jesus Christus ist.

In der Einheit liegt die Stärke. In der Spaltung liegt Schwäche und Niederlage. Das überzeugendste Argument, das wir der Welt für die Mission Christi geben können, ist in vollkommener Einheit zu finden.

Im Verhältnis zu unserer Einheit mit Christus wird unsere Kraft stehen, Seelen zu retten. Wenn wir den Maßstab der Vollkommenheit erreichen, müssen unsere besonderen Wesenszüge in Einklang mit dem Willen Christi geformt werden.

Dann werden wir gemeinsam in himmlischen Örtern in Christus sitzen. Brüder werden zusammenarbeiten, ohne an einen Zusammenstoß zu denken.

Kleine Meinungsverschiedenheiten, auf denen man herumtrampelt, führen zu Handlungen, die die christliche Gemeinschaft zerstören. Laßt uns Gott immer näher kommen, und Er wird sich uns nähern.

Dann werden wir als Einheit zu Ihm hinaufreichen. Die Gemeinden werden wie Gärten des Herrn sein, die von Ihm gepflegt werden.

Gottes Volk werden Bäume der Gerechtigkeit sein, gepflanzt vom Herrn und bewässert vom Strom des Lebens.



Eine große Verbrüderung, 14. Juni

"Ich beschwöre Euch aber, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß Ihr alle dasselbe redet und keine Spaltungen unter Euch sind, sondern daß Ihr vollkommen zusammen seid in demselben Sinn und in demselben Urteil."

1. Korinther 1:10

Wir haben einen Herrn, einen Glauben, eine Taufe. Das Evangelium Christi soll alle Klassen, alle Nationen, alle Zungen und Völker erreichen.

Der Einfluß des Evangeliums soll uns in einer großen Brüderlichkeit vereinen.

Wir haben nur ein einziges Vorbild, dem wir in der Charakterbildung nacheifern sollen, und dann werden wir alle die Gestalt Christi haben; wir werden in vollkommener Eintracht sein; die Nationen werden in Jesus Christus verschmelzen, denselben Sinn und dasselbe Urteil haben, dasselbe reden und mit einem Mund Gott verherrlichen.

Das ist das Werk, das der Erlöser der Welt für uns tun wird. Wenn wir die Wahrheit annehmen, wie sie in Jesus ist, werden nationale Vorurteile und Eifersüchteleien abgebaut, und der Geist der Wahrheit wird die Herzen zu einem einzigen verschmelzen.

Wir werden lieben wie Brüder; wir werden andere höher achten als uns selbst; wir werden freundlich und zuvorkommend sein, sanftmütig und demütig, leicht zu bitten; voller Barmherzigkeit und guter Früchte.

Gott weiß genau, wie er den Eigenheiten der verschiedenen Nationen begegnen kann.

Die dritte Engelsbotschaft soll die Menschen zu einem besonderen Werk vereinen und sie mit einem vollkommenen Charakter darauf vorbereiten, sich in einer großen Familie in den Wohnungen zu vereinen, die Christus denen bereitet hat, die Ihn lieben.

Die Wahrheit ist allmächtig und weitreichend. Sie wird die Nationen in einer großen Verbrüderung vereinen. Christus in den Menschen vereint sie auf einer großen Grundlage und bereitet sie auf die Vereinigung zu einer Familie im Himmel vor.

Es ist die Wahrheit, die die Menschen eins macht und nationale Vorurteile beseitigt. Die Wahrheit wird den gleichen formenden Einfluß auf die Herzen haben, unabhängig von der Nationalität.

Jedes menschliche Herz, das die Wahrheit annimmt, wird sich vor der Majestät ihrer Herrschaft beugen, und wenn Christus durch den Glauben im Herzen wohnt, werden sie eines Sinnes sein, denn Christus ist nicht geteilt.

Sie werden stark sein in Seiner Kraft, glücklich und geeint in Seinem Frieden. Die Wahrheit hat auf alle Herzen die gleiche zähmende Kraft. Sie wird das Herz des Empfängers läutern und veredeln.



Sieg über jeden Feind, 15. Juni

"In dem Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken,"

2. Korinther 6:7

Durch die Zeitalter der sittlichen Finsternis, durch Jahrhunderte des Streits und der Verfolgung hindurch ist die Gemeinde Christi wie eine Stadt auf einem Hügel gewesen.

Von Zeitalter zu Zeitalter, durch aufeinanderfolgende Generationen bis in die heutige Zeit, haben sich die reinen Lehren der Bibel in ihren Grenzen entfaltet.

Die Gemeinde Christi, so schwach und mangelhaft sie auch erscheinen mag, ist das einzige Gut auf Erden, dem Er in besonderem Maße Seine Liebe und Achtung schenkt.

Die Gemeinde ist der Schauplatz Seiner Gnade, an der Er mit Freuden Versuche der Barmherzigkeit an den Herzen der Menschen unternimmt. Die Gemeinde ist Gottes Festung, seine Zufluchtsstadt, die Er in einer aufgewühlten Welt bewahrt.

Jeder Verrat an ihrem heiligen Vertrauen ist Verrat an dem, der sie mit dem kostbaren Blut seines eingeborenen Sohnes erkauft hat. Durch die ganze Weltgeschichte hindurch haben gläubige Seelen die Gemeinde auf Erden gebildet.

Heute wie in der Vergangenheit schaut der ganze Himmel darauf, daß die Gemeinde sich in der wahren Wissenschaft des Heils entwickelt. Christus ruft uns auf, den schmalen Pfad zu betreten, auf dem jeder Schritt eine Selbstverleugnung bedeutet.

Er ruft uns auf, auf der Grundlage der ewigen Wahrheit zu stehen und zu ringen, ja, ernsthaft zu ringen, für den Glauben, der den Heiligen einst übergeben wurde.

Da wir uns der Zeit nähern, in der die trügerische Macht Satans so groß sein wird, daß er, wenn es möglich wäre, sogar die Auserwählten verführen würde, muß unser Unterscheidungsvermögen durch göttliche Erleuchtung geschärft werden, damit wir nicht in Unkenntnis über Satans Machenschaften bleiben.

Die ganze Schatzkammer des Himmels steht uns zur Verfügung, um den Weg des Herrn zu bereiten. Es ist Gottes Plan, daß Seine Gemeinde stets in Reinheit und Erkenntnis fortschreitet, von Licht zu Licht, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.

Unsere Hoffnung ruht nicht auf Menschen, sondern auf dem lebendigen Gott.

Mit voller Glaubensgewißheit dürfen wir erwarten, daß Er Seine Allmacht mit den Bemühungen menschlicher Hilfsmittel zur Ehre Seines Namens verbinden wird.

Mit der Rüstung Seiner Gerechtigkeit bekleidet, können wir den Sieg über jeden Feind erringen.



Die goldene Kette der Liebe, 16. Juni

"Ein neues Gebot gebe Ich Euch: Ihr sollt einander lieben, wie Ich Euch geliebt habe, so sollt auch Ihr einander lieben. Daran werden alle Menschen erkennen, daß Ihr Meine Jünger seid, wenn Ihr Liebe untereinander habt."

Johannes 13:34+35

Die Liebe Christi ist eine goldene Kette, die die begrenzten, menschlichen Wesen, die an Jesus Christus glauben, mit dem unendlichen Gott verbindet.

Die Liebe, die der Herr zu Seinen Kindern hat, übersteigt das Wissen. Keine Wissenschaft kann sie beschreiben oder erklären. Keine menschliche Weisheit vermag sie zu ergründen.

Selbstsucht und Stolz behindern die reine Liebe, die uns im Geiste mit Jesus Christus verbindet.

Wenn diese Liebe wirklich gepflegt wird, wird das Begrenzte mit dem Begrenzten verschmelzen, und alles wird sich im Unendlichen zusammenfinden.

Das Menschliche wird sich mit dem Menschlichen vereinen, und alles wird mit dem Herzen der Unendlichen Liebe verbunden sein.

Die geheiligte Liebe füreinander ist heilig.

In diesem großen Werk ist die christliche Liebe zueinander viel höher, beständiger, höflicher und selbstloser, als man es bisher gesehen hat; sie bewahrt die christliche Zärtlichkeit, das christliche Wohlwollen, die christliche Höflichkeit und schließt die menschliche Brüderlichkeit in die Umarmung Gottes ein und erkennt die Würde an, mit der Gott die Rechte des Menschen ausgestattet hat.

Die goldene Kette der Liebe, die die Herzen der Gläubigen in Einheit, in Banden der Gemeinschaft und Liebe und im Einssein mit Christus und dem Vater verbindet, macht die Verbindung vollkommen und gibt der Welt ein unanfechtbares Zeugnis von der Kraft des Christentums. Dann wird die Selbstsucht entwurzelt sein, und es wird keine Untreue geben.

Es wird keinen Zwist und keine Spaltungen geben. Niemand, der mit Christus verbunden ist, wird starrsinnig sein. Keiner wird die eigensinnige Unabhängigkeit eines launischen, impulsiven Kindes ausleben, das die Hand, die es führt, fallen läßt und es vorzieht, allein zu stolpern und auf seinen eigenen Wegen zu gehen.

Die Liebe ist ein zartes Pflänzchen, das gehegt und gepflegt werden muß, und die Wurzeln der Bitterkeit müssen alle um sie herum ausgerissen werden, damit sie Platz zum Wachsen hat, und dann wird sie alle Kräfte des Geistes und des Herzens unter ihren Einfluß bringen, so daß wir Gott über alles lieben werden und unseren Nächsten wie uns selbst.



Unter dem Joch Christi, 17. Juni

"Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und es ist keine Ursache zum Straucheln in ihm."

1. Johannes 2:10

Satan versucht durch seine Versuchungen, sich einen Vorteil über die Menschen zu verschaffen.

Laß nichts, was Du tust oder sagst, eine Versuchung oder Entmutigung für irgendeinen Menschen sein. Denke daran, daß er mit dem Blut Christi erkauft ist. Jeder Mensch ist kostbar.

Nur wenn Du auf das Kreuz von Golgatha schaust, kannst Du den Menschen richtig einschätzen. Wie traurig wäre es, wenn alles, was Du tust oder sagst, einen Menschen in die falsche Richtung lenken würde.

Du bist Gott und Deinen Mitmenschen gegenüber verpflichtet; Du kannst diese Bindung nicht lösen und Dich nicht von diesen Verpflichtungen befreien.

Laß Dich nicht davon beunruhigen, was andere Menschen denken oder sagen, sondern halte Dich an den Herrn; Er wird Dich niemals im Stich lassen.

Wir müssen uns immer vor Augen halten, daß Satan hart daran arbeitet, sich jeden Menschen zu sichern. Wir müssen auf der Seite des Herrn arbeiten und dürfen nicht den geringsten Anlaß geben, den jemand ausnutzen könnte. Wenn Worte gesprochen und Anschuldigungen erhoben werden, um Dich zu reizen, ist der beste Vorwurf, den Du machen kannst, zu schweigen, als hättest Du nichts gehört.

Wir sollen uns alle daran erinnern, daß wir unter dem Joch Christi stehen, und wir dürfen unseren Erlöser oder das Joch, das Er uns zu tragen eingeladen hat, nicht entehren. Wir werden genauso sicher unseren Geist beherrschen, wie wir das Joch tragen.

Was andere tun, was andere sagen, was andere von Dir denken, wird Gottes Gedanken über Dich nicht ändern. Wer Gerechtigkeit tut, ist gerecht, und die Meinung der Menschen wird seinen Charakter nicht ändern.

Jesus liebt Dich, und Er nimmt kein menschliches Urteil über Deinen Charakter an. Du sollst Jesus anschauen und Sein Bild widerspiegeln. Behalte Seine Liebe in Deinen Gedanken. Lade den himmlischen Gast ein, bei Dir zu verweilen.

Laß Deinen Geist gereinigt sein von allem Irdischen, allen unheiligen, lieblosen Gedanken.

Laß Deine Worte rein sein, geheiligt, belebend und erfrischend für alle, mit denen Du verkehrst.

Laß Dich nicht leicht reizen.

Laß das Lob Gottes in Deinem Herzen und auf Deinen Lippen sein, damit nichts Böses über Dich gesagt werden kann.



Das Ausströmen der Liebe, 18. Juni

"Geliebte, laßt uns einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott,
und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott."

1. Johannes 4:7

Wenn der himmlische Grundsatz der ewigen Liebe das Herz erfüllt, wird er auf andere überströmen, und zwar nicht nur, weil man von ihnen Gunst empfängt, sondern weil die Liebe der Beweggrund des Handelns ist und den Charakter verändert, die Triebe lenkt, die Leidenschaften beherrscht, die Feindschaft unterdrückt und die Zuneigung erhebt.

Diese Liebe ist nicht verkürzt, so daß sie nur "mich und das Meine" umfaßt, sondern sie ist so weit wie die Welt und so hoch wie der Himmel.

Sie steht im Einklang mit derjenigen der Arbeit der Engel. Diese Liebe, die im Herzen gehegt wird, versüßt das ganze Leben und übt einen läuternden Einfluß auf die ganze Umgebung aus.

Wenn wir sie besitzen, können wir nicht anders als glücklich sein, egal ob das Schicksal lächelt oder die Stirn runzelt. Und wenn wir Gott von ganzem Herzen lieben, müssen wir auch Seine Kinder lieben. Diese Liebe ist der Geist Gottes.

Sie ist die himmlische Zierde, die der Seele wahren Adel und Würde verleiht. Eine Seele, die von der Liebe Jesu erfüllt ist, verleiht den Worten, den Sitten, den Blicken Hoffnung, Mut und Gelassenheit.

Sie weckt die Sehnsucht nach einem besseren Leben; Menschen, die nahe davor sind, in Ohnmacht zu fallen, werden gestärkt; diejenigen, die gegen Versuchungen ankämpfen, werden gefestigt und getröstet.

Die Worte, der Ausdruck, das Benehmen werfen einen hellen Sonnenstrahl aus und hinterlassen einen klaren Weg zum Himmel.

Jeder von uns hat die Möglichkeit, anderen zu helfen. Wir hinterlassen ständig Eindrücke bei den Jugendlichen um uns herum.

Der Ausdruck des Antlitzes ist selbst ein Spiegel des inneren Lebens. Jesus möchte, daß wir Ihm ähnlich werden, erfüllt von zärtlichem Mitgefühl, indem wir in den kleinen Pflichten des Lebens einen Dienst der Liebe ausüben.

Unsere Aufgabe ist es, in der Atmosphäre der Liebe Christi zu leben, Seine Liebe tief einzuatmen und ihre Wärme um uns herum widerzuspiegeln.

Oh, welch ein Einflußbereich eröffnet sich vor uns! Wie sorgfältig sollten wir den Garten der Seele pflegen, damit er nur reine, süße, duftende Blumen hervorbringt!

Worte der Liebe, der Zärtlichkeit und der Nächstenliebe heiligen unseren Einfluß auf andere.



Das seidene Band, das die Herzen verbindet, 19. Juni

"Dient einander in Liebe."

Galater 5:13

Die Liebe ist das seidene Band, das die Herzen zusammenhält. Wir dürfen nicht das Gefühl haben, daß wir uns selbst als Muster aufstellen müssen. Solange wir an uns selbst denken und an das, was uns von anderen zusteht, wird es für uns unmöglich sein, unser Werk der Seelenrettung zu tun.

Wenn Christus von unseren Herzen Besitz ergreift, werden wir nicht mehr den engen Kreis des eigenen Ichs zum Mittelpunkt unserer Gedanken und unserer Aufmerksamkeit machen. Was für eine wunderbare Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben brachte Jesus in Seiner Lebensmission zum Ausdruck!

Er stand nicht als König unter den Menschen da und verlangte Aufmerksamkeit, Ehrerbietung und Dienst, sondern als jemand, der dienen und die Menschheit erheben wollte.

Er sagte, Er sei nicht gekommen, um Sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen.

Wo immer Christus einen Menschen sah, sah Er einen, der menschliches Mitgefühl brauchte. Viele von uns sind bereit, bestimmten Menschen zu dienen, die wir ehren, aber gerade diejenigen, für die Christus uns zum Segen machen würde, wenn wir nicht so kaltherzig, so unfreundlich und selbstsüchtig wären, übersehen wir als unwürdig, daß wir sie beachten.

Die große Lektion der Vergebung muß von uns allen noch besser gelernt werden. Das größte Unrecht, das wir anderen antun können, ist, unversöhnlich zu sein, wenn wir glauben, daß sie uns in irgendeiner Weise verletzen.

Das ist eine äußerst gefährliche Position für einen bekennenden Christen, denn so, wie er seine Brüder behandelt, wird auch der Herr des Himmels ihn behandeln. Wir müssen eine höhere und klarere Sicht des Charakters von Christus haben. Wir dürfen nicht nur an Gott als Richter denken und Ihn als liebenden Vater vergessen.

Nichts kann unserer Seele größeren Schaden zufügen als dies, denn unser ganzes geistliches Leben wird von unseren Vorstellungen über Gottes Charakter geprägt. Wir müssen Lektionen über die Liebe Jesu lernen.

"So seid nun Gottes Jünger wie liebe Kinder und wandelt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Opfer zum lieblichen Geruch für Gott."
(Epheser 5:1+2)

Dies ist die Höhe der Liebe, die wir erreichen sollen. Und die Beschaffenheit dieser Liebe ist nicht mit Selbstsucht verunreinigt.



Hilfe für den Irrenden, 20. Juni

"Brüder, wenn jemand von einer Schuld übermannt wird, so helft ihm, die Ihr geistlich seid, im Geist der Sanftmut, indem Ihr auf Euch selbst achtet, damit Ihr nicht auch versucht werdet."

Galater 6:1

Hier gibt es eine besondere Anweisung, zärtlich mit denen umzugehen, die von einem Fehler überrumpelt werden. Man muß das Wort "überrumpelt" in seiner vollen Bedeutung verstehen.

Es ist unversehens in die Sünde geführt zu werden, ohne die Absicht zu sündigen, sondern aus Mangel an Wachsamkeit und Gebet zu sündigen, die Versuchung des Satans nicht zu erkennen und so in seine Schlinge zu fallen, ist etwas ganz anderes als derjenige, der plant und bewußt in Versuchung gerät und einen Weg der Sünde entwirft.

Es sind wirksamere Maßnahmen erforderlich, um die vorsätzliche Sünde zu verhindern, aber der Apostel weist die Behandlung derer an, die von der Versuchung überrumpelt, überrascht oder überwältigt werden.

Stellt ihn in Sanftmut wieder her, indem Ihr auf Euch selbst achtet, damit Ihr nicht auch in Versuchung geratet. Es bedarf des Glaubens und der Zurechtweisung, des freundlichen Rates und des Flehens zu Gott, um sie zur Einsicht ihrer Gefahr und Sünde zu bringen.

Das ursprüngliche Wort bedeutet "in ein Gelenk setzen", wie ein verrenkter Knochen; deshalb sollte man sich bemühen, sie "in ein Gelenk zu setzen" und sie zu sich selbst zu bringen, indem man sie von ihrer Sünde und ihrem Irrtum überzeugt. Es sollte kein Triumphieren über den Fall eines Bruders geben.

Sondern in Sanftmut, in Gottesfurcht, in Liebe um ihrer Seele willen versuchen, sie von der Sünde zu retten.

Wenn die Menschen gegen den Strom schwimmen müssen, gibt es ein Gewicht von Wellen, die sie zurücktreiben.

Dann soll die Hand ausgestreckt werden, wie die Hand des Älteren Bruders zu einem sinkenden Petrus. Derjenige, von dem man annimmt, daß er sich falsch bewegt hat, soll von seinem Bruder keinen Anlaß bekommen entmutigt zu werden, sondern er soll die starke Umarmung einer mitfühlenden Hand spüren; er soll das Flüstern hören:

"Laß uns beten."

Der Heilige Geist wird beiden eine reiche Erfahrung schenken. Es ist das Gebet, das die Herzen verbindet. Es ist das Gebet zum großen Arzt, um die Seele zu heilen, das den Segen Gottes bringen wird. Das Gebet verbindet uns miteinander und mit Gott.

Das Gebet bringt Jesus an unsere Seite und gibt der ohnmächtigen, verwirrten Seele neue Kraft und frische Gnade, um die Welt, das eigene Ich und den Teufel zu überwinden. Das Gebet wehrt die Angriffe Satans ab.



Eins zu Hundert, 21. Juni

"Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll mein Bruder an mir sündigen, und ich soll ihm vergeben, bis zu siebenmal? Jesus sprach zu ihm: Ich sage Dir nicht: bis siebenmal, sondern: bis siebzigmal sieben."

Matthäus 18:21+22

Wir haben ein großes Werk vor uns. Es gibt Männer und Frauen, die sich von der Herde Christi entfernen, und da sie kalt und gleichgültig werden und jede Bereitschaft zur Rückkehr verlieren, werden sie Dir nicht nachlaufen.

Du mußt sie dort abholen, wo sie sind.

Wenn Du ein verirrtes Schaf findest, rufe es in die Herde und verlasse es nicht, bis Du es dort sicher untergebracht hast.

Geh hinaus und suche die verlorenen Schafe des Hauses Israel.

Wenn es einen Punkt gibt, an dem Du einen Fehler begangen hast, obwohl der andere vielleicht hundert begangen hat, dann nimm das, was Du getan hast, aus dem Weg und mach den Weg frei, damit er wieder zurückkommt.

Vielleicht war es genau das, was einen Menschen ferngehalten hat. Bekenne in Deiner Demut Dein Unrecht, und vielleicht berührt es ihn und veranlaßt ihn unter Tränen, seine hundert Verfehlungen zu bekennen und sie aus dem Weg zu räumen. So wird eine Seele, für die Christus gestorben ist, gerettet. Du magst sagen:

"Ich habe versucht, diesen und jenen zu retten, und sie haben mich nur verwundet, und ich werde nicht mehr versuchen, ihnen zu helfen."

Aber laß Dich nicht entmutigen, wenn sie nicht sofort in die Herde zurückkehren. Strecke Deine Hand noch immer nach den Sterblichen um Dich herum aus. Du wirst ernten, wenn Du nicht verzagst. Schließt Euch zusammen.

Macht nicht aus kleinen Meinungsverschiedenheiten kleine Keile und treibt sie hinein, um Herz und Herz zu trennen, sondern seht, wie Ihr Euch gegenseitig so lieben könnt, wie Christus Euch geliebt hat.

Schau, wie Du denen vergeben kannst, die sich an Dir versündigt haben, so wie Du möchtest, daß Dein Vater im Himmel Dir Deine Schuld vergibt. Dann kannst Du in Deinen Bitten sicher sein;

Du kannst in Christus kühn sein; denn Christus legt Gott Deine Bitten mit der himmlischen Beglaubigung vor, die Seine eigene Gerechtigkeit ist, und Du kannst glauben, daß Christus hört, und glauben, daß Er segnet, und sagen:

"Ich bin Sein, und Er ist mein."



Alle Achtung vor den Friedensstiftern! 22. Juni

"Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen."

Matthäus 5:9

Friedensstifter! Was für ein Schatz ist ein Friedensstifter in der Familie, was für ein Segen in der Gemeinde! Friedensstifter mögen in Versuchung geraten, aber ihr Leben ist mit Christus in Gott verborgen.

Sie schauen auf Jesus und folgen Seinem Vorbild. Sie empfangen den Frieden, den Christus gibt.

Das wahre Wesen unserer Religion zeigt sich nicht in der Stellung, die wir einnehmen, sondern in dem sanften Geist, der Freundlichkeit und dem Frieden, den wir an den Tag legen.

Unsere Religion zeigt sich im häuslichen Kreis durch die Atmosphäre, die die Seele umgibt und die der Familie Glück bringt. Wahre Christen werden nicht in einer schäbigen oder ärgerlichen Weise sprechen.

Im vertrauten Kreis des Heims werden sie Dienste der Liebe und der christlichen Höflichkeit leisten.

Diese Dienste mögen sehr alltäglich erscheinen, aber das gesamte Himmelreich wird sich für den beständigen Lebenswandel derer interessieren, die sich bemühen, anderen zu helfen.

Es ist nicht nur unser Vorrecht, sondern unsere Pflicht, Sanftmut zu pflegen, den Frieden Christi im Herzen zu haben und als Friedensstifter und Nachfolger Christi kostbaren Samen zu säen, der eine Ernte für das ewige Leben hervorbringen wird.

Bekennende Nachfolger Christi mögen viele gute und nützliche Eigenschaften besitzen, aber ihr Charakter wird durch ein unfreundliches, mürrisches, fehleranfälliges und hart urteilendes Wesen stark beeinträchtigt.

Ein Ehemann oder eine Ehefrau, die Argwohn und Mißtrauen hegen, schaffen Zwietracht und Streit im Haus.

Keiner von beiden sollte seine sanften Worte und sein Lächeln nur für Fremde aufbewahren und sich im Haus reizbar zeigen und so den Frieden und die Zufriedenheit vertreiben.

Nur die praktische Christlichkeit kann einen Menschen zu einem Friedensstifter im Haus, in der Gemeinde, in der Nachbarschaft und in der Welt machen.

Die häusliche Religion ist praktische Heiligung. Die wahre Qualität der Religion wird an der Art und Weise gemessen, in der jedes Familienmitglied seine Pflicht gegenüber seinen Mitmenschen erfüllt.

Lerne die wertvolle Lektion, in Deinem häuslichen Leben Friedensstifter zu sein.



Keine Gesellschaftsschicht bei Gott, 23. Juni

"Meine Brüder, habt den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person."

Jakobus 2:1

Das Unrecht, das in der Gesellschaft der Welt besteht, sollte nie und nimmer von Christen gebilligt werden. Gott verlangt von Dir, daß Du Deine Hand weit für die Bedürftigen öffnest und das zärtlichste Mitleid mit denen hast, die bedrängt werden oder unter Not leiden.

Wenn Du den Geist Christi hast, wirst Du wie Brüder lieben; Du wirst den bescheidenen Jünger in seinem armen Haus ehren, denn Gott liebt ihn genauso sehr wie Dich, und vielleicht sogar mehr. Er anerkennt keine Gesellschaftsschicht.

Er legt Sein eigenes Siegel auf die Menschen, nicht nach ihrem Rang, nicht nach ihrem Reichtum, nicht nach ihrer geistigen Größe, sondern nach ihrem Einssein mit Christus.

Es ist die Reinheit des Herzens, die Einzigartigkeit der Ziele, die den wahren Wert des Menschen ausmacht.

Alle, die in täglicher Gemeinschaft mit Christus leben, werden Seine Wertschätzung für die Menschen zeigen.

Sie werden die Guten und Reinen verehren, auch wenn diese arm an den Gütern dieser Welt sind. Geiz, Selbstsucht und Habgier sind Götzendienst und entehren Gott. Zärtlichkeit, Mitgefühl und Wohlwollen sind den Christen aufgetragen.

Wir sollten uns bemühen, dem Vorbild nachzueifern, damit der Geist, der in Christus gewohnt hat, in uns wohnt. Der Heiland war nicht unter den Erhabenen und Ehrenwerten der Welt zu finden.

Er verbrachte seine Zeit nicht unter denen, die ihre Bequemlichkeit und ihr Vergnügen suchten.

Er ging umher und tat Gutes. Sein Werk war es, denen zu helfen, die Hilfe brauchten, die Verlorenen und Zugrundegehenden zu retten, die Gebeugten aufzurichten, das Joch der Unterdrückung von denen zu brechen, die in Knechtschaft waren, die Leidenden zu heilen und Worte des Mitgefühls und des Trostes zu den Bedrängten und Trauernden zu sprechen.

Wir sind aufgefordert, dieses Vorbild zu kopieren.

Laßt uns aufstehen und handeln und versuchen, die Bedürftigen zu segnen und die Bedrängten zu trösten. Je mehr wir am Geist Christi teilhaben, desto mehr werden wir sehen, was wir für unsere Mitmenschen tun können.

Wir werden von der Liebe zu den sterbenden Gemütern erfüllt sein und unsere Freude daran finden, den Fußstapfen der Majestät des Himmels zu folgen.



Entwurzelt die giftigen Pflanzen, 24. Juni

"Vor allem aber habt innige Liebe untereinander; denn die Liebe wird eine Menge von Sünden zudecken."

1. Petrus 4:8

Wie eng und zärtlich sollte das Band sein, das uns zusammenhält! Wie sehr sollten wir darauf achten, daß unsere Worte und Taten im Einklang mit den heiligen Wahrheiten stehen, die Gott uns anvertraut hat!

Laßt Euer Gespräch so beschaffen sein, daß Ihr es nicht zu bereuen braucht. Wenn ein Wort fällt, das dem Charakter eines Freundes oder Bruders schadet, dann ermutige niemals dieses böse Reden; denn es ist das Werk des Feindes. Erinnert den Sprecher daran, daß Gottes Wort diese Art von Gespräch verbietet.

Der Erlöser hat uns gesagt, wie wir Ihn vor der Welt offenbaren können.

Wenn wir Seinen Geist hegen, wenn wir Seine Liebe zu anderen offenbaren, wenn wir die Interessen des anderen wahren, wenn wir freundlich, geduldig und nachsichtig sind, werden die Früchte, die wir tragen, der Welt beweisen, daß wir Gottes Kinder sind.

Einander im heiligen Glauben aufzubauen, ist ein gesegnetes Werk; einander niederzureißen, ist ein Werk voller Bitterkeit und Kummer.

Wir sollten danach trachten, einander die Last zu erleichtern, indem wir den Menschen um uns herum die Liebe Jesu offenbaren.

Wenn sich unser Gespräch um den Himmel und himmlische Dinge drehen würde, hätte das Reden über das Böse bald keine Anziehungskraft mehr für uns. Wir würden dann unsere Füße nicht auf gefährlichen Boden setzen, noch würden wir in Versuchung geraten und unter die Macht des Bösen fallen.

Anstatt andere zu tadeln, sollten wir uns selbst gegenüber kritisch sein. Jeder sollte sich fragen: Ist mein Herz rechtschaffen vor Gott?

Verherrliche ich meinen himmlischen Vater? Wenn Du einen falschen Geist gehegt hast, verbanne ihn aus Deiner Seele. Entferne aus Deinem Herzen alles, was von verunreinigender Natur ist.

Reiße jede Wurzel der Bitterkeit aus, damit andere nicht von ihrem unheilvollen Einfluß angesteckt werden.

Erlaube nicht, daß eine giftige Pflanze im Boden Deines Herzens bleibt. Reiße sie noch in dieser Stunde aus, und pflanze an ihrer Stelle die Pflanze der Liebe. Lasse Jesus in den Seelentempel einziehen.

"Wenn wir einander lieben, wohnt Gott in uns, und Seine Liebe wird in uns vollendet." (1. Johannes 4:12)



Dem anderen helfen, 25. Juni

"Wenn wir nun Gelegenheit haben, so laßt uns allen Menschen Gutes tun, besonders aber denen, die zum Kreis der Gläubigen gehören."

Galater 6:10

Im Plan des Herrn sind die Menschen füreinander notwendig gemacht worden.

Wenn alle ihr Möglichstes tun würden, um denen zu helfen, die ihre Hilfe, ihr selbstloses Mitgefühl und ihre Liebe brauchen, könnte ein gesegnetes Werk vollbracht werden.

Jedem Menschen hat Gott Talente anvertraut. Diese Talente sollen wir nutzen, um einander zu helfen, auf dem schmalen Pfad zu wandeln.

In diesem Werk ist ein jeder mit dem anderen verbunden, und alle sind mit Christus vereinigt. Durch uneigennützigen Dienst verbessern und vermehren wir unsere Talente.

Die Glieder der Gemeinde Gottes auf dieser Erde sind wie die verschiedenen Teile einer Maschine, die alle eng miteinander verbunden und die alle mit einem großen Zentrum zusammenhängen und von diesem abhängig sind.

Es muß Einheit in der Vielfalt herrschen. Kein Mitglied der Unternehmung des Herrn kann in Unabhängigkeit, losgelöst von den anderen, erfolgreich arbeiten.

Alle sollen die ihnen anvertrauten Fähigkeiten in Seinem Dienst einsetzen, damit jeder zur Vervollkommnung des Ganzen beitragen kann.

Jeder soll unter der Aufsicht Gottes arbeiten. Durch die wunderbare Vereinigung der Gottheit mit der Menschheit in Christus haben wir die Gewißheit, daß wir auch in dieser Welt der göttlichen Natur teilhaftig werden können.

Christus hat sich verpflichtet, mit denen zusammenzuarbeiten, denen Er Talente anvertraut hat. Er hat sich verpflichtet, uns zu Seinen Mitarbeitern zu machen. Er wird uns helfen, Seinem Beispiel zu folgen, das Gute zu tun und das Böse zu unterlassen.

Wir sollen geweihte Kanäle sein, durch die die Liebe Christi zu denen fließt, die der Hilfe bedürfen. Christus sendet Sein Licht zu denen, die die Fenster der Seele zum Himmel hin offen halten.

Unter dem Einfluß des Heiligen Geistes wirken sie die Werke Gottes. Derjenige, der dem Gehorsam gegenüber dem göttlichen Gesetz am nächsten kommt, wird Gott den größten Dienst erweisen.

Wer Christus nachfolgt und sich nach Seiner Güte, Seinem Erbarmen, Seiner Liebe für die Menschenfamilie ausstreckt, wird von Gott als Mitarbeiter mit Ihm angenommen werden.

Ein solcher Mensch wird sich nicht damit zufrieden geben, auf einer niedrigen Ebene der Geistlichkeit zu bleiben. Er wird ständig höher und höher streben.



Die Gnade des Mitgefühls, 26. Juni

"Wir aber, die wir stark sind, sollen die Schwachheit der Schwachen ertragen und nicht an uns selbst Gefallen finden."

Römer 15:1

Was wir alle brauchen, ist ein reineres, christusähnlicheres Mitgefühl; nicht Mitgefühl für die Vollkommenen, die es nicht nötig haben, sondern Mitgefühl für die armen, leidenden, kämpfenden Seelen, die oft von Fehlern eingeholt werden, die sündigen und Buße tun, die versucht und entmutigt werden.

Die Wirkung der Gnade besteht darin, die Seele zu erweichen und zu zähmen. Dann ist all diese kalte Unnahbarkeit geschmolzen, gebändigt, und Christus erscheint.

Die Liebe Gottes allein kann das Herz öffnen und ausdehnen und der Liebe und dem Mitgefühl eine unermeßliche Weite und Höhe geben. Diejenigen, die Jesus lieben, werden alle Kinder Gottes lieben.

Das Gefühl persönlicher Schwächen und Unvollkommenheiten wird den Menschen dazu bringen, von sich selbst weg auf Christus zu schauen; und die Liebe des Erlösers wird jede kalte, pharisäische Schranke niederreißen, sie wird alle Härte und Selbstsucht verbannen, und es wird eine Verschmelzung von Seele mit Seele geben, sogar mit denen, die vom Temperament her entgegengesetzt sind.

Die Güte und Nachsicht Gottes, Seine selbstaufopfernde Liebe zu den sündigen Menschen, muß alle, die Seine Gnade erkennen, dazu veranlassen, dasselbe zu bekunden, anderen großzügig Mitgefühl zu schenken.

Das wunderbare Beispiel des Lebens Christi, die unvergleichliche Zärtlichkeit, mit der Er Sich in die Gefühle der bedrängten Seele hineinversetzte, indem Er mit denen weinte, die weinten, und sich mit allen freute, die sich in Seiner Liebe freuten, muß einen tiefen Einfluß auf den Charakter aller haben, die Gott lieben und Seine Gebote halten.

Sie werden Mitgefühl zeigen, nicht zähneknirschend, sondern großzügig. Durch freundliche Worte und Taten werden sie versuchen, den müden Füßen den Weg so leicht zu machen, wie sie es sich wünschen.

Da wir täglich und stündlich den Segen Gottes empfangen, können wir nicht weniger tun, um unsere Dankbarkeit zu zeigen, als ein freundliches, selbstloses Interesse an denen zu haben, für die Christus gestorben ist.

Haben wir Segen? Ja, den haben wir.

Nun, sagt Christus, gebt ihn weiter, nicht an einige wenige, sondern an alle, mit denen wir in Berührung kommen. Wir müssen Gnade um Gnade geben.



"Wer ist mein Nächster?" 27. Juni

"Seid einander freundlich zugetan in brüderlicher Liebe, indem Ihr einander in Ehren haltet."

Römer 12:10

Ein christliches Leben zeigt sich in christlichen Gedanken, christlichen Worten und christlichem Verhalten. In Christus gibt es eine göttliche Vollkommenheit des Charakters.

In Christus werden wir die Werke Christi wirken.

In Christus werden wir unsere verbindlichen, weitreichenden Verpflichtungen gegenüber Gott und unseren Mitmenschen spüren.

Es gibt viele Stricke, die uns mit unseren Mitmenschen, der Menschheit und Gott verbinden, und diese Beziehung ist feierlich und von großer Verantwortung geprägt.

Solange wir auf dieser Welt sind, müssen wir miteinander verbunden sein. Die Menschheit ist mit der Menschheit verwoben und verflochten. Als Christen sind wir Glieder eines anderen.

Der Herr hat uns als Seine Söhne und Töchter, die Er Seine Freunde nennt, dazu bestimmt, einander zu helfen. Dies soll ein Teil unserer praktischen christlichen Arbeit sein.

"Wer ist mein Nächster?"

Es ist derjenige, der die Hilfe am meisten braucht. Dein Bruder, der geistlich krank ist, braucht Dich, wie Du ihn gebraucht hast.

Er braucht die Erfahrung eines Menschen, der so schwach war wie er selber nun ist, der mit ihm mitfühlen und ihm helfen kann. Gerade das Wissen um die eigene Schwäche hilft ihm, dem anderen in seiner Schwäche zu helfen.

Es darf nicht sein, daß die Bänder des Mitgefühls, die bei der geringsten Berührung in Schwingung geraten sollten, kalt wie Stahl sind, gleichsam eingefroren und unfähig zu helfen, wo Hilfe nötig ist. Versuche, denen zu helfen, sie zu stärken und zu segnen, mit denen Du verbunden bist.

Der Herr wird barmherzig sein zu denen, die barmherzig sind. Der Herr wird zärtlich und barmherzig zu denen sein, die Zärtlichkeit, Mitgefühl und Mitleid für andere aufbringen.

Wir müssen erkennen, daß wir in der Schule Christi sind, nicht um zu lernen, wie wir uns selbst wertschätzen können, wie wir uns verhalten sollen, um von den Menschen geehrt zu werden, sondern wie wir die Sanftmut Christi pflegen können.

Das eigene Ich und der Eigennutz werden immer nach der Herrschaft streben. Es ist ein Kampf, den wir mit uns selbst führen müssen, damit unser Ich nicht den Sieg davonträgt.

Durch Christus kannst Du triumphieren; durch Christus kannst Du siegen.



In den Fußstapfen Jesu, 28. Juni

"Darum »richtet wieder auf die schlaff gewordenen Hände und die erlahmten Knie«, und »macht gerade Bahnen für Eure Füße«, damit das Lahme nicht vom Weg abkommt, sondern vielmehr geheilt wird!"

Hebräer 12:12+13

Die Wirksamkeit des Reiches Satans liegt in der Vermischung satanischer Kräfte, um die Ansteckung mit dem Bösen auszuweiten; aber der Herr Jesus hat einen Plan ausgearbeitet, mit dem Er dem Treiben Satans entgegenwirken kann.

Er beabsichtigt, Seine menschlichen Mitarbeiter, die Untertanen Seines Reiches, mit den Grundsätzen der Liebe und der Einheit zu durchdringen. Mit geheiligtem Herzen sollen sie sich gegenseitig aufbauen und das Gute stärken und ausweiten.

Indem sie die Liebe Christi erwidern, sollen sie mit den Gütern des Himmels handeln. Seine Gemeinde soll seine Überschrift tragen und so der Welt bezeugen, daß Gott Seinen Sohn gesandt hat, um der Retter der Welt zu sein.

Die Liebe soll wie ein goldener Faden in all ihren Handlungen verwoben sein. Jeder Christ, der im Herrn glücklich ist, wird eifrig daran arbeiten, dasselbe Glück in das Herz und das Leben eines Menschen zu bringen, der in Not und Bedrängnis ist.

Nachfolger Christi werden ihr eigenes Glück in den Herzen anderer erzeugen, indem sie christusähnliche Werke vollbringen.

Sie werden eine Atmosphäre verbreiten, die rein, friedlich und christusähnlich ist. Sie werden himmlische Eigenschaften ausleben und Früchte nach himmlischer Art und Qualität hervorbringen.

Das, was sie säen, werden sie auch ernten. Es ist wichtig, daß jeder Mensch, der den Namen Christieh nennt, seinen Füßen gerade Wege bahnt. Warum?

Damit die Lahmen nicht vom Weg abgebracht werden. Es ist eine furchtbare, schreckliche Sache, einem Menschen ein falsches Beispiel zu geben und ihn auf einen krummen Weg zu führen, indem man selbst auf ihm wandelt.

Was auch immer Du andere tun siehst, das Dir Dein Urteil als unpassend für einen Christen vorhält, sieh zu, daß Du selbst niemals das gleiche tust.

Solange Du in den Fußstapfen Jesu gehst, wirst Du sicher wandeln.

Wir müssen auf die Fehler der anderen schauen, nicht um sie zu verurteilen, sondern um sie wiederherzustellen und zu heilen.

Wacht im Gebet, geht vorwärts und aufwärts, nehmt mehr und mehr vom Geist Jesu auf und sät ihn neben allen Wassern.



Freude am demütigen Dienst, 29. Juni

"Herr, was willst Du, daß ich tue?"

Apostelgeschichte 9:6

Es spielt keine Rolle, welche Position wir einnehmen oder wie begrenzt unsere Fähigkeiten sind, wir haben eine Aufgabe für den Meister zu erfüllen.

Unsere Gnaden werden durch Übung entwickelt und gereift.

Wenn die Wahrheit Gottes in unserer Seele brennt, können wir nicht untätig sein. Das Glück, das wir im Tun erfahren werden, entschädigt uns schon in diesem Leben für jede Anstrengung.

Nur wer das Glück erfahren hat, das sich aus der selbstverleugnenden Anstrengung im Dienst Christi ergibt, kann verständnisvoll darüber sprechen.

Es ist in der Tat eine so reine, so tiefe Freude, daß die Sprache sie nicht ausdrücken kann.

Durch den vergänglichen Tag des Lebens ist ein besonderes Werk für Dich bestimmt; es mag von der niedrigsten Art sein, es mag so sein, daß die erhabensten Kräfte sich zeigen werden.

Doch niemand außer Dir kann Dein Werk tun.

"Was willst Du, daß ich tue?"

Arbeite für Deinen Erlöser, mit einem einzigen Blick auf Seine Herrlichkeit; erleuchtet jeden Augenblick von oben, strebe in jeder Handlung danach, Gott zu verherrlichen, und lasse nicht einen Gedanken an Dich selbst den Glanz des Lebens trüben.

Wir können Christus bei uns haben, während wir unseren täglichen Beschäftigungen nachgehen. Wo auch immer wir sind, was auch immer wir tun, wir können uns tatsächlich erheben, weil wir mit Christus verbunden sind.

Wir können unsere bescheidenen Lebensaufgaben aufnehmen, die durch die Zusicherung der Liebe Gottes veredelt und geheiligt werden.

Die Arbeit aus dem Grundsatz heraus, in der bescheidensten Berufung, verleiht ihr Würde.

Das Bewußtsein, daß wir tatsächlich Diener Christi sind, wird unseren alltäglichen Pflichten einen höheren Charakter verleihen - immer fröhlich, geduldig, nachsichtig und sanft.

Wenn man sieht, daß Du grundsatztreu bist, furchtlos in der Pflicht, eifrig im Bemühen, Christus in Deiner täglichen Arbeit vorzuleben, und dennoch demütig, bescheiden, sanft und zärtlich, geduldig und vergebend, bereit, Verletzungen zu erleiden und zu vergeben, dann wirst Du ein lebendiges Sendschreiben sein, das von allen Menschen erkannt und gelesen wird.



Der kostbare Schatz der Zeit, 30. Juni

"Die Nacht ist vorüber, der Tag ist nahe; so lasset uns nun ablegen die Werke der Finsternis und anziehen die Waffen des Lichts."

Römer 13:12

Wenn wir letzten Endes an der Belohnung der Gerechten teilhaben wollen, müssen wir die Zeit unserer Bewährungszeit klug nutzen.

Die Augenblicke sind kostbarer als Gold. Die Ankunft des Herrn naht. Wir haben nur wenig Zeit, um uns vorzubereiten.

Wenn kostbare Gelegenheiten versäumt werden, wird dies zu ewigem Verlust führen.

Wir brauchen eine enge Verbindung mit Gott. Wir sind keinen Augenblick sicher, wenn wir nicht vom Heiligen Geist geleitet und gelenkt werden.

Die Monate vergehen schnell. Bald wird dieses Jahr mit seiner Last an Aufzeichnungen der Vergangenheit angehören.

Laßt uns die kostbaren Monate, die uns noch bleiben, der ernsten Seelenarbeit für unseren Meister widmen.

Könnten wir eine getreue Bestandsaufnahme der Art und Weise machen, wie wir die bereits vergangenen Monate verbracht haben, wäre das Ergebnis dann zufriedenstellend?

Zieht jede Handlung ab, die niemandem nützt, und wie wenig bleibt von dem willigen Dienst, der zur Ehre Gottes geleistet wurde! Ist die Auflistung nicht alarmierend?

Wie viele kostbare Stunden wurden in selbstsüchtiger Zufriedenstellung vergeudet! Wie oft haben wir, um uns selbst zu gefallen, Gelegenheiten vernachlässigt für Christus zu arbeiten!

Das Leben mit seinen wunderbaren Vorrechten und Gelegenheiten wird bald zu Ende sein. Die Zeit für die Verbesserung des Charakters wird vorbei sein. Wenn wir unsere Sünden jetzt nicht bereuen und sie nicht durch das Blut des Lammes auslöschen, werden sie im Buch des Himmels stehen und uns am kommenden Tag begegnen.

Das Leben ist kurz. Die Dinge der Welt müssen mit dem Gebrauch vergehen. Laßt uns weise sein und für die Ewigkeit bauen. Wir können es uns nicht leisten, unsere kostbare Zeit müßig zu vergeuden oder uns mit Tätigkeiten zu beschäftigen, die keine Früchte für die Ewigkeit hervorbringen.

Laßt uns die Zeit, die wir bisher dem Müßiggang, der Leichtfertigkeit und der Weltlichkeit gewidmet haben, dazu verwenden, die Heilige Schrift kennenzulernen, unser Leben zu verschönern und das Leben und den Charakter anderer zu segnen und zu veredeln.

Diese Arbeit wird die Zustimmung Gottes finden und uns den himmlischen Segen "Gut gemacht" einbringen.




Juni in Audio zum anhören

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